Office System 2007 als Infrastrukturplattform

Business-Zutritt mit Office



Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.

Während Microsoft den BDC für einfache Office-Integrationsszenarien vorsieht, ist unter der Bezeichnung „Line of Business Interoperability“ (Lobi) ein umfangreiches Entwicklungs-Framework für größere Integrationsprojekte auf Basis des SharepointSharepoint Servers in der Pipeline. Lobi soll unter anderem die Programmlogik von der Benutzerschnittstellen-Programmierung entkoppeln. So bietet sich Lobi beispielsweise für eine Back-End-Anbindung an, deren Programmkomponenten wahlweise in den Oberflächen von Outlook, Word und Excel erscheinen oder aber in Web-Anwendungen auf Sharepoint-Portal-Basis integriert werden. Zu den wichtigsten Vorteilen von Lobi- gegenüber BDC-Anwendungen zählt die transaktionsorientierte Zugriffsmöglichkeit aus Office-Business-Applikationen auf Back-End-Datenquellen. Alles zu Sharepoint auf CIO.de

Das mittlerweile viel beachtete Microsoft-SAP-Integrationsprojekt Duet (ehemals „Mendocino“) stellt die
erste konkrete Lobi-Implementierung dar. Obwohl um Duet viel Marketing-Wirbel gemacht wird, bezweifelt Spies, ob es ein langfristiges strategisches Produkt bleiben kann. Denn beide Unternehmen verfolgen völlig unterschiedliche Ziele und stehen im sehr harten gegenseitigen Wettbewerb: „Microsoft beherrscht mit Office die Welt der unstrukturierten Unternehmensdaten und möchte mit Duet seine Fühler in die Welt der streng strukturierten Daten ausstrecken. SAP hingegen sieht in Duet die Chance, über das Vehikel Office neue Benutzerschichten im Unternehmen für die eigene Software zu gewinnen.“ Für beide gelte deshalb: Sobald das Ziel erreicht ist, gibt es keine Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit.

Nicht bereit für den großen Einsatz

Wie sich Office 2007 letztlich als Enterprise-Plattform schlagen wird, wagen weder Spies noch Rymer zu prognostizieren. Rymer sieht zunächst einmal technische Hürden auf Microsoft zukommen: „Derzeit befindet sich BDC bei Microsoft in der „First-Release-Phase“ und ist noch nicht bereit für den groß angelegten Einsatz. Kunden sollten auch Alternativen anderer Anbieter wie Above All Software für den groß angelegten Business-Data-Service in Betracht ziehen.“ Spies betrachtet es immerhin als Vorteil für Microsoft, auf diesem Gebiet nur gegen SAP und Oracle anrennen zu müssen und IBMIBM nicht als Gegner zu haben. Andererseits gebe es ohnehin wenige alternative Wachstumspfade, und mit der wachsenden Open-Source-Konkurrenz seien die Geschäftschancen eines generischen Office-Produkts am schwinden. Er ist aber überzeugt, dass Microsoft auf diesem Gebiet einen langen Atem zeigen und nicht locker lassen wird. Alles zu IBM auf CIO.de

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