Gudrun Happich zu Talentförderung

Chancen statt mehr Geld bieten

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Gerade Leistungsträger bindet man nicht mit Boni und Gehaltserhöhungen, sondern in erster Linie mit Wertschätzung. Die außergewöhnlichen Talente wollen von ihren Vorgesetzten als wertvolle und leistende Mitarbeiter gesehen werden. "Unternehmen sollten mit ihren besten Leistungsträgern regelmäßig - lange bevor sich Unzufriedenheit breit macht - Entwicklungsbeschleunigungsprozesse durchlaufen, um deren wahre Leidenschaften, Kompetenzen und Bedürfnisse zu identifizieren", rät Happich. Dabei sollten die Grundfragen sein, ob der Leistungsträger sich auf seiner Traumposition befindet und wohin er sich die nächsten 15 Jahre entwickeln möchte. Im Idealfall spielen in diesem Prozess Firmeninteressen keine Rolle. Kommt bei Abschluss des Prozesses heraus, dass der Top-Manager Bienenzüchter werden möchte, müsste der Arbeitgeber das in Kauf nehmen.

Nur Wertschätzung hält Führungskräfte

Doch in der Regel kommt es anders, weiß Happich aus ihrer persönlichen Coachingerfahrung: "99,8 Prozent der Führungskräfte wollen letztendlich im Unternehmen bleiben", sagt sie. Von mehr als 800 betreuten Klienten hätten gerade einmal drei das Unternehmen gewechselt. Bei den anderen stiegen durch die ihnen entgegengebrachte Wertschätzung die Motivation und Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber.

Führungskräfte-Coach Gudrun Happich rechnet damit, dass HR-Bereiche zur Bindung von Leistungsträgern zukünftig frühzeitig und genau überlegen werden, wie man die Kernkompetenzen der Top-Talente ideal einbinden kann. Diese Vorgehensweise findet auch deshalb immer mehr Interessenten, weil in einigen Bereichen der Markt bereits jetzt ausgedünnt ist. "Auch wenn HR-Bereiche aktuell noch am Anfang stehen, geht die Entwicklung eindeutig in diese Richtung", so Happich.

Executive Coach Gudrun Happich beschleunigt nach eigener Aussage mit ihrem "Galileo. Institut für Human Excellence" die Entwicklung von Leistungsträgern zu modernen Führungspersönlichkeiten, die "natürlich besser führen". Die Buchautorin ist ehemalige Führungskraft (u.a. als Mitglied der Geschäftsleitung), Diplom-Biologin und arbeitet seit 15 Jahren als systemischer Führungskräftecoach. Sie schöpft aus den Erfahrungen aus mehr als 15.000 Coaching-Stunden und hat weit mehr als 800 Leistungsträger begleitet.

Ihr Buch Ärmel hoch! Die 20 schwierigsten Führungsthemen und wie Top-Führungskräfte sie anpacken ist im Frühjahr 2011 im Orell Füssli Verlag erschienen und wurde als eines der vier besten deutschsprachigen Wirtschaftsbücher ausgezeichnet. Weitere Infos unter: www.galileo-institut.de

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