Metro AG automatisiert die Rückverfolgung

Chargen im Blick

04.10.2005
Gerd Wolfram, Geschäftsführer der Metro-IT-Tochter MGI Metro Group Information, kann einzelne Chargen im Krisenfall schnell und lückenlos zurückverfolgen.

Worin sehen Sie den besonderen Vorteil der Lebensmittel-Rückverfolgbarkeit durch das System von T-Systems, das Sie einsetzen? Wie haben Sie es vorher gemacht?

Das System von T-Systems ermöglicht uns eine Lebensmittel-Rückverfolgung, die deutlich über die gesetzlichen Regelungen hinausgeht. Wir erhalten wichtige Informationen, die wir dem Unternehmensbereich Qualitätssicherung und unseren Kunden zur Verfügung stellen können. Die ursprünglich primär nach ECR*-Regeln (*Efficient Consumer Response, Anm. d. Red.) ausgerichtete Lebensmittel-Rückverfolgung wird auf diese Weise erheblich verbessert. Im Krisenfall lassen sich die betroffenen Chargen lückenlos und schnell zurückverfolgen. Auch im alltäglichen Einkauf profitiert der Kunde von einer besseren Qualitätssicherung und zusätzlichen Informationen.

Welche technischen Besonderheiten halten Sie für herausragend?

T-Systems hat ein zentrales System erstellt, in dem alle Bewegungsdaten von Lebensmitteln gesammelt werden. Dies bedeutet eine weitere Verbesserung der Qualitätssicherung und mehr Informationen für die Kunden, die zum Beispiel an einem Informations-Terminal im Future Store der Metro Group verschiedene Fakten zu den angebotenen Eiern abfragen können.

Welche Rolle spielt RFID in diesem Zusammenhang derzeit, und welche Rolle sollen Funketiketten künftig spielen?

Seit November 2004 setzt die Metro Group die RFID-Technologie schrittweise entlang der gesamten Prozesskette und im Warenmanagement ein. RFID ermöglicht es, Waren jederzeit im Prozessablauf zu identifizieren. Die gesamte Prozesskette lässt sich genau nachvollziehen und sicher steuern. Die Qualitätssicherung von Lebensmitteln wird dadurch noch weiter verbessert. Zugleich bietet die innovative Technologie das Potenzial, den Kunden im Markt künftig noch genauere Produktinformationen zukommen zu lassen.

Welche Investitionen waren für die Nutzung dieses Systems nötig?

Es mussten Schnittstellen geschaffen werden, um effizient auf die hinterlegte Datenbank zurückgreifen zu können. Außerdem wird bei deren Nutzung eine Gebühr fällig.

Wie viele der 3000 in der Eierwirtschaft tätigen Betriebe nutzen bereits dieses System?

Welcher Anteil der Eierwirtschaft das System bereits nutzt, ist eine Frage, die das European Egg Consortium (EEC) vermutlich besser beantworten kann. Für den Konsumenten entscheidend ist aber, dass die Metro Group nur mit Lieferanten arbeitet, die an dem System partizipieren.

Welche Produkte können Sie bereits rückverfolgen?

Bei Eiern läuft die Rückverfolgung bereits sehr gut, Äpfel und Zwiebeln sind in Vorbereitung. Zudem arbeiten wir an der Rückverfolgung von Fisch aus Norwegen und Vietnam, Geflügel aus Deutschland und Kalbfleisch aus den Niederlanden.

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