Mobiles Arbeiten

Chefs lassen Home Office nicht zu

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Interessanterweise gibt es der eher zögerlichen bis ablehnenden Haltung der Unternehmensleitungen zum Trotz in fast der Hälfte der Unternehmen dennoch alles, was man zum mobilen Arbeiten braucht. So gehören Laptops, Notebooks und andere mobile Computer in jedem vierten Unternehmen zur gängigen Ausstattung des Arbeitsplatzes. Immerhin jeder achte Arbeitgeber stattet seine Mitarbeiter auch mit Smartphones aus. Remote Access-Software, Web-Conferencing-Tools und Werkzeuge für Shared Services (Kalender, Mail, Kontakte) gehören dagegen nur bei wenigen Unternehmen zur Grundausstattung.

Persönlicher Austausch mit Kollegen bleibt wichtig

Der wichtigste Grund für Arbeitnehmer, ihren Arbeitsort im Büro zu behalten, ist der persönliche Austausch mit den Kollegen. Treffen mit den Vorgesetzten oder Vorteile bei der Produktivität sehen dagegen nur 13,9 bzw. 8,9 Prozent als Argument für das stationäre Arbeiten an. Hier ist eine knappe Mehrheit der Meinung, dass die wichtigsten beruflichen Meetings zu einem großen Teil auch über das Internet abgehalten werden könnten. Einen Produktivitätsvorteil solcher Web-Konferenzen sehen dennoch die meisten Befragten nicht. Dazu trägt nach der Überzeugung der Umfrageteilnehmer vor allem die Möglichkeit zu Hause zu arbeiten sowie einer flexiblen Gestaltung der Arbeitszeit bei.

"Über die Hälfte der von uns befragten Arbeitnehmer ist der Meinung, dass sich mobiles Arbeiten positiv auf ihre Produktivität auswirkt. Dennoch scheint hier eine Lücke zwischen Angebot des Arbeitgebers und Nachfrage des Arbeitnehmers zu klaffen", kommentiert Andrew Millard, Director of eCommerce, EMEA bei Citrix Online, die Umfrage. Für Unternehmen sei es wichtig, Mitarbeitern die richtigen Werkzeuge an die Hand zu geben und sie dann auch darüber zu informieren, welche Möglichkeiten ihnen im Joballtag zur Verfügung stehen.

"Die mobile Arbeitswelt verlangt nach Lösungen, die die Mobilität von Mitarbeitern unterstützen und so ein Workshifting-Konzept erlauben", so Millard. Wenn die Unternehmen ihre Mitarbeiter beim Wort nähmen, würde dies ein "enormes Sparpotenzial" bieten. So sei allein bei der Förderung von Online-Meetings der positive Kosteneffekt nicht zu unterschätzen.

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