Karrieren

CIO - Career is not over

05.09.2005
Von Marita Vogel

Barth weiß, wovon er spricht. Der 56-Jährige verantwortete bis Ende 2001 als CIO im Vorstand der Dresdner Bank die IT-Strategie. Nach der Übernahme durch die Allianz AG, als immer mehr Entscheidungen in der Münchener Zentrale fielen, zog er die Konsequenzen und ging. Zum Abschluss seiner beruflichen Laufbahn bringe er nun "die richtigen Manager an die richtige Stelle", sagt der gelernte Informatiker.

"Richtige Manager" nennt er diejenigen, die auch als "IT-Verkäufer" agieren können: "Dazu gehört, selbstbewusst auf die Geschäftsbereiche zuzugehen und ihnen aktiv neue Themen nahe zu bringen." Die Grundlagen dafür würden am ehesten in den so genannten Bindestrich-Studiengängen vermittelt, meint Barth, also etwa in der Betriebs- oder Wirtschafts-Informatik. Gute Voraussetzungen brächten häufig aber auch Physiker mit. Insgesamt, so Barths grobe Schätzung, hätte etwa jeder zehnte IT-Leiter das Zeug zum Top-Manager.

Einen Bindestrich-Abschluss hat auch Gisbert Rühl: Der Wirtschafts-Ingenieur, der während des Studiums Cobol-Programme schrieb, ist seit wenigen Wochen erneut Geschäftsführer. Als Finanzchef des Duisburger Werkstofflieferanten Klöckner & Co. GmbH ist er verantwortlich für 4,8 Milliarden Euro Umsatz und rund 10 000 Mitarbeitern. Zu Rühls Aufgabengebiet gehört neben Finanzen, Controlling und Steuern auch die IT.

Seinen Lebenslauf bezeichnet der 46-Jährige selbst als "Weg mit vielen Sidesteps": Nach dem Studium begann er als Projektleiter in der Unternehmensberatung Arthur Anderson. Über Stationen als Geschäftsführer und kaufmännischer Leiter in der Baubranche kam er als Generalbevollmächtigter zur Ruhrkohle AG (RAG), bevor er von 1999 bis Juli 2001 als IT-Vorstand bei Babcock Borsig AG war. Anschließend wechselte er als Partner zur Unternehmensberatung Roland Berger.

Trotz - oder vielleicht wegen - seiner vielen beruflichen Stationen hält Rühl "KarriereKarriere nicht für planbar". Zu viele äußere Umstände, auf die der Einzelne keinen Einfluss habe, könnten jede Planung zunichte machen. Wichtig sei, sich seiner Ambitionen frühzeitig bewusst zu werden und entsprechend darauf hinzuarbeiten. Eine ganz deutliche Antwort kommt von ihm, wenn er nach der eigenen Karriereorientiertheit gefragt wird: "Ja, ich habe eine starke Affinität zu Macht und Einfluss, um etwas zu bewegen." Alles zu Karriere auf CIO.de

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