Gründe und Probleme

CIO verhängt rigoroses Dropbox-Verbot

12.11.2012
Von Bernd Kuntz

Bei Haas werden wir im Management immer wieder damit konfrontiert, dass Mitarbeiter zu Hause arbeiten wollen. Haas unterstützt flexibles Arbeiten, wo es geht - auf der einen Seite. Als Weltmarktführer wollen wir aber auf der anderen Seite nicht, dass Baupläne für eine neue Waffelmaschine beim Wettbewerber auftauchen. Auch wenn es praktisch wäre, alle benötigten Daten jederzeit in der Cloud verfügbar zu haben - am besten kostenlos -, müssen wir unser geistiges Eigentum schützen und klare Grenzen ziehen.

Mobile-Device-Management-Lösung sperrt die Apps

Mit einer Mobile-Device-Management-Lösung sperren wir auf SmartphonesSmartphones und TabletsTablets Apps wie Dropbox. Wir ziehen das rigoros durch. Ein Jailbreak führt zum sofortigen Deaktivieren. "Documents to go" ist bei uns derzeit als Bearbeitungs-Tool erlaubt - allerdings nur die Version ohne iCloud-Anbindung. Wir überlegen noch, ob wir das Ändern von synchronisierten Dokumenten nur mit einer speziellen Software erlauben. In diesem Fall könnten Dokumente nur mit dieser Software bearbeitet und wieder hochgeladen oder verschickt werden. Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de

Sehr schwierig ist das Sperren unerwünschter Anwendungen auf dem Laptop, vor allem, wenn dieser außerhalb der Firmen-Firewalls verwendet wird. Auch Installationen am Client lassen sich nicht in allen Fällen unterbinden. Im Prinzip können wir nur durch einen erzwungenen Proxy eine gewisse Sicherheit schaffen. Darüber läuft dann eben die gesamte Kommunikation der Firma, auch wenn sich Mitarbeiter in Hotels oder an Hotspots befinden. Es ist jedoch aufwendig, permanent an den Firewalls nachzujustieren und alles zu sperren, was irgendwie nach Dropbox aussieht.

Am wichtigsten sind aus meiner Erfahrung eine Policy und ein Bewusstsein der Anwender für deren Inhalt. Wenn Mitarbeiter wissen, dass Kopieren und Verschieben von Daten automatisch analysiert werden und sie bei verdächtigen Vorfällen einen triftigen Grund angeben müssen, werden solche Fälle automatisch seltener. Und bei nachgewiesenen Verstößen haben Sie als CIO zumindest eine Handhabe. Wir haben eine solche Policy seit fast zwei Jahren. Zu Beginn gab es viele Fragen und vereinzeltes Murren. Sehr hilfreich bei der Durchsetzung war die Unterstützung der Eigentümer, die auf die strategische Bedeutung einer solchen Policy hingewiesen haben.

Lösungen von Microsoft und Apple fehlen noch

Wie wird sich der Einsatz von Consumer-Tools in Unternehmen bis in drei Jahren entwickeln? Ich bin mir sicher, dass sowohl MicrosoftMicrosoft als auch Apple ihre Betriebssysteme mit mehr Funktionen zum Monitoring und zum Abschotten versehen werden. Gleichzeitig arbeiten beide aber auch unermüdlich daran, ihre Kunden an die eigenen Cloud-Produkte zu binden, indem sie diese weiterhin in die Basis der Betriebssysteme integrieren. Wir CIOs werden uns folglich weiterhin mit ToolsTools nach Art von Dropbox auseinandersetzen müssen. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Tools auf CIO.de

Zur Startseite