Die vielen anspruchsvollen Rollen erfolgreicher IT-Manager

CIOs behalten ihre Position im Schnitt nur drei Jahre

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
  • 1.) Chief Integration Officer: Keine andere Vorstandstätigkeit erfordere eine derartige Integrationsfähigkeit, meint Wacker. Schon alleine die Scharen nicht aufeinander abgestimmter Einzelanwendungen in den meisten Unternehmen können einem schlechte Träume bereiten. CIOs müssen alles das aus der Perspektive des Gesamtunternehmens zusammenfügen, worunter die Wertschätzung in der eigenen Abteilung leiden kann. Dieser Spagat strengt immer mehr an, wenn die Anwendungen verstärkt die Endverbraucher ansprechen sollen und zugleich Service-Orientierte Architekturen (SOA) eine eindeutige Business-Perspektive einfordern. Noch komplexer gerät das Gefüge, weil neuerdings auch die Zulieferer der Zulieferer und die Kunden der Kunden erfasst werden sollen.

  • 2.) Chief Innovation Officer: In immer rasanterem Tempo rollen Innovationswellen auf die Anwender zu - und das nicht nur aus den asiatischen Wachstumsmärkten Indien und China. Neue Ideen sind nicht mehr die alleinige Sache einer kleinen Elite, in Zeiten des World Wide Web kann jeder das nächste große Ding starten. Das Magazin "Time" taufte das Phänomen auf den Namen "open source innovation". Der CIO ist derjenige, der die Wellen kanalisieren muss. Er öffnet die Schleusen und spült Innovationen ins Unternehmen.

  • 3.) Chief Irritation Officer: Jede Organisation braucht jemanden, der sie herausfordert. Jemanden, der den Status quo zwar respektiert, aber auch in Frage stellt. Jemanden, der das Gleichgewicht zwischen technisch Möglichem und wirtschaftlich Machbaren verändert. Dieser wichtige Störenfried ist in aller Regel der CIO.

  • 4.) Chief Identity Officer: Ein guter CIO zu sein, bedeutet auch, Identitäten zu managen. Was das bedeutet? Wacker erklärt es am Beispiel der "Right6": Die richtige Person zu kennen und in der richtigen Form mit der richtigen Information am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt zu versorgen, damit am Ende das richtige Ergebnis steht - so lautet die Aufgabe.

  • 5.) Chief Inoculation Officer: Firmen müssen geimpft werden - gegen Viren, Würmer und andere Schädlinge. Für die Vorsorge ist der CIO ebenso verantwortlich wie für die Therapie, wenn die Unternehmens-IT trotz aller Mühen einmal verseucht ist und sich schnell erholen muss. Darüber hinaus sollte er ein forschender Mediziner sein, der den Überblick über neue Security-Prozesse, -Tools und -Techniken behält und den Vorstand von ihrem Nutzen überzeugt.

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