Absolut kontrovers

CIOs müssen keine Ahnung von IT haben

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Ähnlich sieht es beim Thema Business Alignment aus: Der Nicht-IT’ler kennt die Ziele, Motivationen und Messmethoden. Was er nicht weiß ist, wie man die Bedürfnisse des Business’ mit Technik verbindet.

Ein drittes Beispiel: Der CIO ohne IT-Erfahrung nimmt im operativen Geschäft und im Management die Perspektive eines Endusers ein. Der technisch erfahrene IT-Leiter kennt sich dagegen mit dem Management von Partnern und Komponenten aus und hat daher einen entgegen gesetzten Blick auf die Dinge.

Der CIO ist der einzige mit Blick auf die IT

So argumentiert Curran schließlich doch für den technisch versierten CIO: In der Geschäftsleitung eines Unternehmens ist die Business-Perspektive durch alle anderen repräsentiert, und der CIO ist der einzige, der die IT-Sicht einbringen kann. Fehlt dem CIO diese Fähigkeit, bleibt eine unverzichtbare Sicht auf die Dinge außen vor.

Allerdings, so Curran, sei die Liste der Fertigkeiten eines CIOs damit nicht abgehakt. Der Wandel des CIOs vom Tekkie zum Business Enabler verlange vielmehr eine breite Palette von Fähigkeiten: Führungsstärke, praktische Erfahrungen mit Technik, Führungserfahrung in großen Change- und IT-Infrastruktur-Projekten, aber auch Erfahrungen in Nicht-IT-Funktionen. Dazu kommen weiche Faktoren wie ein gesundes Denkvermögen mit Lösungsorientierung sowie die Empathie für die Auswirkungen seiner Arbeit auf die Firmenfinanzen.

Die Leserschaft von Chris Curran atmet deutlich hörbar auf: Klar, Business-Fokus ist wichtig, aber ohne IT geht auf gar keinen Fall, so auch der Tenor der Antworten auf die am Ende doch wenig provokante Frage. Einer der Mit-Blogger namens Peter Kretzman fragt sich gar, wer denn überhaupt das Gegenteil behaupten würde.

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