Politiker fordern mehr Öko-Bewusstsein

CIOs sollen Strom sparen

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Die Öko-Bewegung hat die IT erreicht – Gartner-Analysten sprechen gar von einem "Ende der Unschuld der Informationstechnologie". Dabei geht es nicht nur um Forderungen von Politikern und Lobbyisten zum Umweltschutz, sondern – und das dürfte bei CIO wie CEO die richtigen Knöpfe drücken – auch um Stromkosten, die eingespart werden können.

Rakesh Kumar, Vize-Präsident Forschung bei Gartner, geht gleich in die Vollen: "Bisher belaufen sich die Energiekosten im IT-Sektor auf weniger als zehn Prozent des gesamten IT-Budgets. In den nächsten Jahren könnten die Ausgaben jedoch auf mehr als 50 Prozent ansteigen."

Die Zunahme an Daten-Centern mit hohem Stromverbrauch, vor allem aber das Implementieren von High-density Servern entwickelt sich zum Problem, so der Analyst. High-Density Server Blades weisen einen Energieverbrauch auf, der den herkömmlicher Server-Umgebungen um das Zehn- bis Fünfzehnfache übersteigt. Hinzu kommen Stromleitungen, die Tag und Nacht eingeschaltet sind, Klimaanlagen und so weiter.

Das unmittelbare Problem Elektromüll und die langfristigen Folgen für die Erderwärmung haben nicht nur Politiker auf den Plan gerufen, die entsprechende gesetzliche Regelungen verabschieden, sondern nicht zuletzt auch den Endverbraucher. Unternehmen, die auf Massenmärkten tätig sind, sollten sich in diesem Punkt um ihr Image kümmern.

Datencenter: Alles im grünen Bereich?

Fazit: Kumar mahnt die Entwicklung "grüner" Datencenter an und appelliert an CIOs, Dienstleister und Hersteller in die Pflicht zu nehmen. Gleichzeitig geht er davon aus, dass Systeme zur gezielten Energie- und Wärmesteuerung erst in fünf Jahren auf dem Markt sein werden.

Bis dahin hilft wohl nur: Strom sparen, wo es geht.

Gartner hat angekündigt, das Thema auf einem Symposium vom 5. bis 9. November in Cannes vertiefen zu wollen.

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