Mainframe-Geschäft

Cisco und EMC greifen IBM, HP & Co. an

09.11.2009
Von Hartmut  Wiehr

VCE soll den nächsten großen Schub bringen. Im Mittelpunkt der Initiative steht ein eher proprietäres Angebot aus Ciscos neuem Server UCS (Unified Computing System auf Intel x86-Basis), Cisco-Switchen, EMC-Speicher (Symmetrix V-Max und CLARiiON), EMC-Security (RSA) und der VMware vSphere-Plattform. Zwar gibt es alle Teile dieser Infrastruktur-Pakete auch einzeln von den jeweiligen Herstellern, aber in der jeweiligen Zusammensetzung als Vblock 2, Vblock 1 oder Vblock 0 und den damit verbundenen Dienstleistungen bis hin zur Implementierung durch Acadia nur über die neue VCE-Koalition.

Brocade und NetApp in Bedrängnis

Wer also lieber einen Brocade- als einen Cisco-Switch oder lieber MicrosoftMicrosoft Hyper-V als VMware vSphere einsetzen möchte, der kann das durchaus, wie Marc-Philipp Kost, Business Manager VMware und Cisco bei EMC Deutschland nachhaltig betont. Der muss sich aber auch die Komponenten wie bisher schon einzeln besorgen und zusammensetzen. Ein vorkonfigurierter, geprüfter und zertifizierter Vblock, so Kost, sei das dann nicht mehr. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Was die Koalitionäre als "offene" Architektur ausgeben, ist es also nur sehr bedingt. Wie bisherige Geschäftspartner darauf reagieren werden, könnte noch interessant werden. Im Moment werden jedenfalls die Karten bei der Ausstattung der Rechenzentren neu gemischt, und einige Konkurrenten zeigen bereits erste Zeichen von Nervosität, darunter Brocade, wo man sich schon vor Wochen selbst zum Verkauf angeboten hat.

Bei NetApp sah man sich gar genötigt, noch am gleichen Tag des VCE- und Acadia-Launchs ein Statement öffentlich zu verbreiten: "Wir sehen die heutige Ankündigung als cleveren Versuch von Cisco, UCS-Server über die bestehende Kundenbasis von EMC zu verkaufen. (…) Offene Partnerschaften und nicht geschlossene Koalitionen sind das, was Kunden für die Transformation hin zum virtualisierten Datacenter brauchen und wollen." (Jay Kidd, Chief Marketing Officer)

Vblock 1, die mittlere Konfiguration mit CLARiiON, unterstützt 800 bis 3.000 virtuelle Maschinen, Vblock 2, die Highend-Konfiguration mit Symmetrix V-Max, sogar bis zu 6.000. Die Einstiegsversion Vblock 0, die 300 bis 800 virtuelle Maschinen unterstützt, wird erst nächstes Jahr herauskommen.

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