Über Lizenzen, Knebelverträge und Moral im Software-Geschäft

"Closed Source ist ein Auslaufmodell"

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
In zehn bis fünfzehn Jahren übersteigt der Marktanteil von Open Source den von Kauf-Software. Das behauptet zumindest André Mindermann, Vorstandschef des Open-Source-Projektes und Ticketsystems OTRS, im Gespräch mit cio.de. Nicht die Kosten, sondern Investitionssicherheit, Unabhängigkeit und Flexibilität sind die größten Vorteile von Open Source.
André Mindermann, Vorstandschef der OTRS AG
André Mindermann, Vorstandschef der OTRS AG

Herr Mindermann, wenn sich ein Unternehmen gegen Open Source entscheidet, liegt das dann am CIO oder am CEO?

Am CEO. Da bestehen immer noch Vorurteile gegen Open SourceOpen Source. Alles zu Open Source auf CIO.de

Dabei sollte man doch denken, dass der sich freut. Er spart doch Geld.

Ja, aber viele CEOs denken bei Open Source immer noch: Da sind zwei Leute, eine Garage und ein Hund. Wenn man denen sagt, dass GoogleGoogle eine Open-Source-Lösung ist, ist das Staunen groß. Alles zu Google auf CIO.de

Worin sehen Sie das Hauptargument für quelloffene Software?

Da geht es nicht nur um’s Geld. Die Hauptargumente sind die hohe Investitionssicherheit, die maximale Unabhängigkeit und große Flexibilität. Bei Closed Software läuft das so: Findige Vertriebler machen sich auf die Suche nach Marktlücken, um neue Produkte zu verkaufen. Dann hängen sie sich ans Telefon, um ihre Lösungen an den Mann zu bringen. Bei quelloffener Software sind die Anwender selbst die Entwickler. Sie bekommen kein Geld für ihre Arbeit und haben kein Interesse daran, sich etwas auszudenken, das keiner braucht.

Ihre Prognose für die Zukunft?

In zehn, fünfzehn Jahren ist der Marktanteil von Open Source größer als der von Closed Source. Das Geschäftsmodell Closed Source ist ein Auslaufmodell.

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