Zweifel an Sicherheit und Kosten

Cloud-Computing-Welle schwappt vorbei

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Anders als Cloud Computing liegt Server-Virtualisierung voll im Trend.
Anders als Cloud Computing liegt Server-Virtualisierung voll im Trend.

39 Prozent vermögen zudem den Kostenvorteil gegenüber anderen Ansätzen nicht zu sehen. Die weiteren Gründe für die ablehnende Haltung fallen deutlich weniger ins Gewicht. Etwa ein Viertel der befragten Konzerne denkt, dass die Cloud-Anbieter den gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen ihrer Branche nicht gerecht werden könnten. Ebenso viele halten die Cloud-Angebote für nicht kompatibel mit den ihn ihren Firmen genutzten Anwendungen.

Server-Virtualisierung allmählich Normalität

Vom Durchbruch in die Wolke kann also keine Rede sein. Nicht zu unterschlagen sind allerdings auch die vier Prozent der großen Unternehmen, die für die kommenden zwölf Monate Cloud Computing in Angriff nehmen wollen. Und die weiteren fünf Prozent, die von konkreten Vorhaben mit etwas längerem Vorlauf sprechen. Bleibt abzuwarten, ob sich in einem Jahr tatsächlich der daraus abzuleitende Fortschritt zeigt.

Da Forrester den Begriff „Cloud Computing“ recht eng auf Pay-per-Use-Hosting von virtualisierten Servern bezieht, bleibt anzumerken, dass sich für in der Cloud gehosteten Speicherplatz ein ähnliches Bild ergibt. Ebenfalls drei Prozent der befragten Großunternehmen halten in der Wolke Storage-Kapazitäten, ebenfalls sieben Prozent planen das konkret in absehbarer Zeit.

Als waschechter Trend entpuppt sich demgegenüber die x86-Server-Virtualisierung. Setzt sich das Wachstum in gleicher Geschwindigkeit fort wie in diesem Jahr, ist dieser Trend zwangsläufig bald zu Ende, weil zur Selbstverständlichkeit geworden. 72 Prozent der großen Unternehmen nutzen dieses Instrument oder sind derzeit mit einem Upgrade beschäftigt. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 54 Prozent.

Diese Welle ist längst auch bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen angekommen. Fast die Hälfte von ihnen sind mittlerweile Anwender, 24 Prozent planen den Einstieg innerhalb der kommenden zwölf Monate. Somit verläuft die Entwicklung parallel zu jener bei den Konzernen, nur mit einem Jahr Verzögerung.

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