Cloud Computing


HP, SAP und, Microsoft investieren

Cloud-Märkte werden jetzt verteilt



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Was will Oracle mit Rightnow?

Foto: Firmenlogo

Eine Rolle bei der Übernahme dürfte auch der andauernde Konkurrenzkampf mit Oracle spielen. Der schärfste SAP-Widersacher hatte im November 2011 den CRM- und SaaS-Anbieter Rightnow für knapp 1,5 Milliarden Dollar geschluckt. Im Zuge der Transaktion spekulierten Marktbeobachter über weitere Akquisitionen des Datenbankanbieters. Auf der Einkaufsliste dürfte unter anderem auch Successfactors gestanden haben. Also hat SAP mit der Übernahme Fakten geschaffen und dem Wettbewerber einen Kandidaten weggeschnappt.

Oracle selbst ergänzt mit dem Rightnow-Kauf sein SaaS-basierendes CRM-Portfolio um Funktionen für die Kundenkommunikation. Künftig reihen sich die Produkte der neuen Tochter in das Cloud-Portfolio rund um "Oracle Fusion" und Siebels CRM-Lösungen ein. Ob die unterschiedlichen Funktionen auf einer Plattform zusammengeführt werden, ist offen. In der Vergangenheit war Oracle nicht immer interessiert, die übernommenen Firmen funktional zu integrieren. Stattdessen ließ man die neuen Töchter mit eigenem Vertriebsteam unter Oracle-Flagge segeln, ähnlich wie es früher Computer Associates (CA) getan hatte.

Rightnow hatte Anschluss verpasst

Rightnow hatte zuletzt aber nicht mit übermäßigem Wachstum geglänzt. "Obwohl ungefähr gleichzeitig gestartet, ist Salesforce heute etwa zehnmal größer als Rightnow", konstatieren die Analysten von Gartner. Während der SaaS-Pionier sich mit neuen Funktionen und Übernahmen auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet, erwarten die Gartner-Experten von Rightnow nur ein verhaltenes Innovationstempo: Das Management sei mit der Transaktion beschäftigt, und Oracle müsse zunächst Ordnung in die eigenen Entwicklungsprojekte bringen.

Mittelfristig könne die Übernahme helfen, wenn der Konzern die Möglichkeiten der in der übernommenen Plattform enthaltenen Funktionen besser ausschöpfe. Das gilt etwa für das Social Monitoring und Ideen-Management sowie für die Rightnow-Community und virtuellen Agenten. Zudem könne der Deal dabei helfen, die CRM-Funktionen innerhalb von Oracles Fusion-Umgebung zügiger zu vertreiben, erwartet Gartner.

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