Cloud Computing


IT als Berater

Cloud-Projekte nicht ohne Change Management

29.08.2012
Von Joachim Philippi

IT-Management nicht aus der Hand nehmen lassen

Um in Sachen Cloud-Nutzung nicht von den Fachbereichen komplett übergangen zu werden, sind die Leiter der IT-Abteilungen gefordert, die Rolle ihrer Teams neu zu definieren und einen Veränderungsprozess in Gang zu bringen. Es nützt nichts, Cloud-Barrieren zu errichten und die Tür komplett zuzumachen. Vielmehr braucht es eine Fokussierung des Angebots in Richtung interner Advisor und Cloud-Spezialist. Für das Change Management bedeutet das, die Mitarbeiter in den IT-Abteilungen auf diesen veränderten Rollenfokus vorzubereiten, Kompetenzen zu aktivieren und bei Bedarf neu aufzubauen.

Es kommt für die IT-Mitarbeiter beispielsweise stärker als bislang darauf an, vernetzt zu agieren und sich vom häufig anzutreffenden Silo-Denken zu lösen. ProjekteProjekte sollten übergreifend aufgesetzt und durchgeführt werden. Denn in der Cloud-Welt geht es darum, einen Service zu liefern, bei dem verschiedene Komponenten und Fragestellungen zusammenkommen. Das erfordert die teamübergreifende Nutzung von Kompetenzen. Alles zu Projekte auf CIO.de

Kompetenzfokus auf Provider Management und Fallback-Lösung

Im Prinzip geht es darum, neu festzulegen, wer was besser kann. IT-Abteilungen können sich beispielsweise stärker als Berater ins Spiel bringen, indem sie fehlende Erfahrungen der Fachabteilungen bei IT-Sourcing-Entscheidungen durch ihre Expertise auffangen. Der Bedarf ist vorhanden: Denn die Vertriebsmitarbeiter externer Software- und Service-Anbieter sprechen heute direkt mit dem Fachabteilungen. Es kann so durchaus vorkommen, dass die IT-Abteilung erst (zu) spät Informationen über die Nutzung von Cloud Services erhält. Durch dieses unkoordinierte Sourcing entstehen jedoch isolierte Daten- und Softwareinseln.

Die Folge sind viele kleine IT-Fragmente in der Gesamtarchitektur des Unternehmens. Dazu kommt: Übermitteln Mitarbeiter aus Leichtfertigkeit personenbezogene Daten unverschlüsselt in eine außereuropäische Public Cloud, können sich rechtliche Probleme für das Unternehmen ergeben. Darüber hinaus kann eine unachtsame Provider-Auswahl Lock-in-Effekte herbeiführen, die einen Anbieterwechsel erschweren, zumindest aber deutlich verteuern.

Exakt an dieser Stelle kommen die IT-Mitarbeiter ins Spiel. Sie können den Markt für Cloud Computing per Monitoring im Blick behalten und die Fachbereiche aufklären, welche Lösungen am sichersten sind, was hinter dem Kleingedruckten in den Service-Vereinbarungen mit den Cloud-Providern steckt, wie sich bestimmte Preis-Modelle auf die Qualität auswirken, und beim Aushandeln von Service-Level-Agreements unterstützen. Darüber hinaus sind sie in der Lage, die richtigen Fragen zu stellen, zum Beispiel, inwieweit ein Provider Einblick in das eigene Sicherheitsmanagement gewährt und wie sich eine Cloud-Lösung in das Security- aber auch das Master-Data-Management-Konzept des Unternehmens einbinden lässt.

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