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Continental: Die interne Kulturrevolution

Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Aus Sicht der PR: Monika Andrae

Monika Andrae Leiterin Online Relations: "Wir haben niemals explizit gefragt, ob die Mitarbeiter Twitter, ein Wiki oder ein soziales Netzwerk brauchen."
Monika Andrae Leiterin Online Relations: "Wir haben niemals explizit gefragt, ob die Mitarbeiter Twitter, ein Wiki oder ein soziales Netzwerk brauchen."
Foto: Continental

Monika Andrae leitet in der Unternehmenskommunikation von Continental den Bereich Online Relations. Neben der Projektkommunikation und dem Projekt-Marketing hat sie sich vordringlich um Usability, Trainings und Nutzer-Feedback gekümmert. Für ihre eigenen Aufgaben ist "die Plattform ein Segen". Allerdings hat das Projektteam schon vor dem Start mit der Evaluation angefangen: "Wir haben 100 Interviews geführt, zahlreiche Online-Fragebögen ausgewertet und konkrete Use Cases der Mitarbeiter mit Verbesserungsbedarf analysiert", berichtet Andrae.

Die Fragen nach Lücken und Hindernissen in der konkreten Arbeitssituation hätten klar gezeigt, dass bei den Mitarbeitern der Bedarf an einem umfassenderen Austausch auch über Abteilungs- und Bereichsgrenzen hinweg vorhanden war. "Und wir haben niemals explizit gefragt, ob sie TwitterTwitter, ein Wiki oder ein soziales Netzwerk brauchen." Alles zu Twitter auf CIO.de

Andrae kennt die Arbeit mit User-Feedback-Gruppen. "Frühzeitig in der Implementierung haben wir Fragebögen eingesetzt, mit denen sich die Nutzer durch die Funktionalitäten gearbeitet haben." Das waren keine klassischen IT-Tests, sondern die Abfrage von funktionalem und emotionalem Feedback. Anwender nannten Verbesserungsbedarf und engagierten sich zudem als Multiplikatoren - ein positiver Nebeneffekt für Andrae: "Es spricht sich schnell herum, wenn ein Projekt nicht von oben getrieben wird, sondern von den Vorschlägen der Mitarbeiter lebt."

Verbesserungsbedarf gab es auch im Projektteam, da eine derartige Zusammenarbeit nicht alltäglich war. "Am Anfang hat es Zeit gekostet, uns aufeinander einzustellen", so die Kommunikationsexpertin. Schließlich kenne man sich nicht gut genug, um die Arbeitsweise und Geschwindigkeit der Kollegen bis ins Detail zu verstehen. "Wir mussten also dem jeweiligen Projektpartner vertrauen, dass er weiß, wovon er spricht."

Eine enge Abstimmung sei Pflicht, aber nicht gleichbedeutend mit dem Mikro-Management der übrigen Projektleiter, sagt Andrae: "Wir lassen dann auch mal laufen." Zudem waren Phasen eingeplant, um Mitarbeiter einzubeziehen und die Kommunikation vorzubereiten - damit waren typische IT-Implementierungs-Zeitpläne hinfällig. "Da mussten wir uns auch erst einmal zusammenraufen." Als die Reibungsverluste ausgeschaltet waren, nahm das Projekt Fahrt auf.

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