IT-Outsourcing der Bundeswehr

CSC Ploenzke-Gruppe bekommt Herkules-Großauftrag

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Das Verteidigungsministerium wird das Projekt "Herkules" an das Konsortium ISIC 21 vergeben, es besteht aus den Unternehmen CSC Ploenzke, dem Luftfahrt- und Elektronikkonzern EADS und dem Telefondienstleister Mobilcom. Das bestätigte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberstleutnant Michael Kötting, am Freitag.

Demnach ist die Gruppe um die CSC-Ploenzke-Gruppe "bevorzugterBieter". Den Unternehmen sei die Entscheidung bereits Mitte vergangenerWoche mitgeteilt worden. "Noch folgen Due Diligence-Prüfungen. Wir arbeitenunter Hochdruck, um das Verfahren so schnell wie möglich abzuschließen",sagte der Sprecher. Ebenfalls um den Auftrag beworben hat sich einKonsortium aus IBMIBM, T-Systems und Siemens. Alles zu IBM auf CIO.de

Die Bundeswehr will ihre gesamte IT in eine mit dem Partner neu zu gründende Gesellschaft auslagern, an der das Ministerium 49 Prozent Anteil halten wird. Die Partnerschaft ist auf einen Zeitraum von zehn Jahren ausgelegt. Der IT-Direktor der Bundeswehr, Klaus Hahnenfeld, soll Geschäftsführer der neuen Gesellschaft werden. Herkules gilt als bislang größtes Generalunternehmer- und Outsourcing-Projekt der Bundesregierung. Das Volumen beträgt 5,9 Milliarden Euro.

Der Chef von Mobilcom, Gerhard Schmid, hatte auf der Hauptversammlung am Donnerstag bereits von einer "aussichtsreichen Bewerbung um einen Großauftrag der Bundeswehr" gesprochen. Er würde dem Büdelsdorfer Telekommunikationsunternehmen allein rund zwei Milliarden Euro Umsatz bringen, sagte Schmid in Hamburg.

Die Verfasser eines anonymen Briefes, unterzeichnet mit dem Absender "Gruppe loyaler Angestellter und Beamter im BWB (Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung) hatte dem nicht zum Zuge gekommenen Konsortium unterstellt, es versuche, andere Firmen mit unlauteren Mitteln aus dem Vergabeverfahren heraus zu drängen. Das Verteidigungsministerium hatte in dieser Angelegenheit den Bundesrechnungshof eingeschaltet. Der Bericht liegt nach Angaben des Verteidigungsministeriums noch nicht vor.

Zur Startseite