"Heißer Scheiß"

Damit will Google die Welt verändern

31.05.2015
Zur Entwicklerkonferenz I/O lässt sich Google in die Karten schauen. Dort präsentiert der Suchmaschinen-Konzern nicht nur Neuigkeiten zu populären Massen-Produkten wie Android, sondern stellt auch Projekte vor, die die Welt verändern oder grandios scheitern können.

Der Misserfolg der Datenbrille Glass hält GoogleGoogle nicht davon ab, mit großem Risiko an Zukunftsprojekten zu arbeiten - und diese Vorhaben auch der Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf der Entwicklerkonferenz Google I/O in San Francisco plauderte die Chefin der Google-Abteilung "Advanced Technologies & Projects" (ATAP), Regina Dugan, aus dem Nähkästchen. Die Spanne der Zukunftsprojekte von Google reicht von einem Miniradar für die Smartwatch, das filigrane Fingerbewegungen entdecken kann, bis hin zu smarten Klamotten, mit denen der Homo Digitalis in der Zukunft seine Gerätschaften steuert. Alles zu Google auf CIO.de

Da leistungsfähige Mikroprozessoren immer kleiner werden, passt inzwischen nicht nur eine Uhr ans Handgelenk, sondern ein ausgewachsener Computer. Allerdings setzt das Format einer Armbanduhr auch der Größe des Bildschirms und damit der Bedienung mit den Fingern eine natürliche Grenze. Die Google-Forscher sind auf der Suche nach einer bequemen Steuerung der Funktionen des tragbaren Computerstragbaren Computers im "Project Soli" auf die Idee gekommen, mit einem winzigen Radar die Bewegungen einer Hand mit allen filigranen Fingergesten zu erfassen. Alles zu Wearables auf CIO.de

Ivan Poupyrev, der technische Leiter der ATAP-Abteilung, führte vor, wie er mit einer Drehbewegung von Daumen und Zeigefinger in der Luft die Uhrzeit der Smartwatch auf die Minute genau einstellen konnte, ohne einen Drehschalter oder eine Krone berühren zu müssen. In dem Gesten-Radar steckt auch Know-how aus Deutschland: Bei der Entwicklung des winzigen Funk-Moduls hat Google mit dem deutschen Chip-Hersteller InfineonInfineon zusammengearbeitet. Top-500-Firmenprofil für Infineon

Google Project Jacquard: Metallfäden im Stoff.
Google Project Jacquard: Metallfäden im Stoff.
Foto: Google

Ein anderes Moonshot-Projekt von Google, "Project Jacquard", führte Poupyrev nach London zu einem Edel-Schneider in der Savile Row. Dort ließ sich der Google-Manager eine Anzugjacke aus einem Stoff nähen, den er zuvor von einem Spezialunternehmen in Japan hatte anfertigen lassen. In dem Stoff wurden Metallfäden verwoben, die als Sensoren Berührungen der Hand oder einzelner Finger registrieren. Dieser "smarte" Stoff kann wiederum auch zur Steuerung von Mobilgeräten eingesetzt werden.

Um das "Project Jacquard" nicht in eine exklusive Nische abdriften zu lassen, suchte sich Google Unterstützung beim Bekleidungsriesen Levi Strauss. Der Hersteller der Levi's-Jeans will zusammen mit Google einen Weg finden, die smarten Bekleidungsstücke massentauglich zu machen. Levis's verfüge über das Know-how bei der Herstellung der Stoffe und der Kontrolle der gesamte Lieferkette. Nun sei man auf Ideen der Entwickler angewiesen, um coole Anwendungen zu entwerfen, sagte Levi's-Manager Paul Dillinger.

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