Prozessor-Architekturen

Das 64-Bit-Rennen

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

HP, IBM und Sun sind die Verlierer

Die Leidtragenden dieser Entwicklung sind auch schon ausgemacht: Die Unix-Varianten von HP, IBM und Sun werden mittel- bis langfristig Marktanteile einbüßen. Auf zwei bis drei Prozent pro Jahr schätzt Peikert den Rückgang an Unix-Betriebssystemen für den europäischen Markt. Weltweit sollen 45 Prozent aller neuen Windows-Server schon Ende 2007 unter dem Microsoft-x64-Betriebssystem Windows-Server laufen. Ende 2008 sollen es laut Gartner sogar 65 Prozent sein. Dieser Trend wird dadurch unterstützt, dass künftige Versionen von Schlüsselapplikationen wie Microsofts Exchange nur noch in 64-Bit-Versionen geliefert werden. Auch das Open-Source-Betriebssystem Linux könnte zusammen mit x86-64-Bit-Architekturen das künftige Dream-Team im Rechenzentrum werden. „Gegenüber den Unix-Systemen hat Linux heute noch einige Defizite; aber es wird viel Geld und Zeit in die Weiterentwicklung gesteckt. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Linux den Vorsprung wettgemacht hat“, vermutet FSC-Experte Peikert.

„Bis Ende 2010 wird der Einsatz von Unix-Systemen relativ konstant bleiben – obwohl sich die Marktanteile unter den einzelnen Unix-Varianten durchaus verschieben könnten“, formulieren John Enck und Roger Cox. Schon bis dahin werden nach ihrer Einschätzung nur Windows und Linux signifikant an Marktanteilen hinzugewinnen. Spätestens am Anfang der nächsten Dekade werden die x64-Betriebssysteme im Hinblick auf Skalierbarkeit, Verlässlichkeit und Manageability zur ernsten Bedrohung für die Risc-Unix-Systeme: „Wir gehen davon aus, dass Windows und Linux im Preis-Leistungs-Verhältnis in der Mehrzahl der Anwendungsfällen einem Unix-System überlegen sind“, fassen die Gartner-Analysten nüchtern zusammen.

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