Fachabteilungen werden zur verlängerten Werkbank der IT

Das Business muss die IT nicht verstehen

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Ziel ist es, über Regeln Applikationen zu beschreiben. Glaubt man Cotic, ist das für keinen Sachbearbeiter ein Problem: "Jeder, der Excel beherrscht, kann Regeln modellieren", sagt er. Die Fachabteilungen werden quasi in die Lage versetzt, das Anwendungs-Management selbst zu übernehmen.

Für Wolfgang Martin ist das die Antwort auf die Frage, wie es nach SOA (Service-orientierte Architektur) weitergeht. Rules Management sei ein Schritt in Richtung Industrialisierung der Software-Entwicklung. Wie etwa in der Herstellung von Autos können Business Services anhand vorgefertigter Komponenten mittels einer Service Delivery Platform aggregiert und konfiguriert werden. "Die Mitarbeiter in den Fachabteilungen werden zu Prozess- und Service-Managern, die IT nicht nur konsumieren, sondern IT-Produkte selbständig produzieren", sagt er.

Das scheint auch nötig - laut Martin gehen vier Fünftel der Kapazität einer durchschnittlichen IT-Abteilung für Wartung und Pflege der Systeme drauf. Wer da noch als Business Enabler fungieren will, muss innovative Potenziale nutzen.

In drei Jahren hat Rules Management den Durchbruch geschafft

Der Berater glaubt, dass die Dickschiffe der Branche bereits auf den Zug aufgesprungen sind. Schließlich hat IBMIBM den Spezialisten ILOG gekauft, OracleOracle hat Haley eingesackt - beides Unternehmen, die die Analysten von Forrester als Leader im Segment Business Rules Platforms identifiziert haben. SAPSAP hat außerdem die indische Yasu Technologies übernommen. In spätestens drei Jahren, so Wolfgang Martins Prognose, hat Rules Management den Durchbruch geschafft. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Innovations-Gründer Thomas Cotic hatte keine Lust, sich von einem der Riesen schlucken zu lassen. Sein Unternehmen gehört seit September zur Bosch-Group. Der Mann vom Bodensee gibt offen zu, dass ihm ein schwäbisches Markenunternehmen lieber war als ein internationaler Player, der die Marke Innovations - die es nach wie vor gibt - verschwinden lässt.

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