Hamburgs CIO über E-Government

Das Ende der Stempelherrschaft

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Die Bereitschaft ist mittlerweile da, die finanzielle Notwendigkeit auch; doch alle möglichen Vorschriften stehen dem noch im Weg. Beispiel Meldewesen: Hat demnächst der Hamburger Verwaltungsbeamte die Stempel aller Umlandgemeinden auf seinem Schreibtisch? Oder erträgt es die deutsche Gesellschaft, dass der Personalausweis eines Bürgers aus Bad Segeberg mit einem Hamburger Stempel versehen ist? Ein großer Fortschritt ist es, dass sich seit anderthalb Jahren die zuständigen Staatssekretäre der Länder und des Bundes sowie die kommunalen Spitzenorganisationen regelmäßig treffen, um diese Fragen gemeinsam zu diskutieren. So eine politische FührungFührung quer zu den Gliederungen hat es bisher nicht gegeben. Alles zu Führung auf CIO.de

Wie versteht die Stadt Hamburg E-Government?

Der Hamburger Senat hat im vergangenen Sommer einen Aktionsfahrplan E-Government beschlossen, der jährlich flexibel fortgeschrieben wird. Basis ist eine moderne und einheitliche Infrastruktur der gesamten Hamburger Verwaltung mit mehr als 30000 Büroarbeitsplätzen. Für Bürger und Gelegenheitskunden aus der Wirtschaft bauen wir als standardisierte Schnittstelle ein E-Government-Gateway auf. Hier bündeln wir den Zugang für alle möglichen Arten von Anwendungen: Notaren bieten wir Einblick ins Grundbuch, Firmen und Bürgern Zugriff auf das Melderegister; man kann Standesamtsurkunden beantragen und an elektronischen Ausschreibungen teilnehmen.

Was wünschen Sie sich?

Ich wünsche mir eine wahrnehmbare, aber kooperative Führungsrolle des Bundes. Sich zu trauen, bei bestimmten Sachen zu sagen: "Ja, das machen wir so!", sich dabei aber der Mühe des Dialogs zu stellen.

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