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Automatisieren und Innovieren

Das Mantra indischer IT-Dienstleister

Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

Die indischen Dienstleister haben auch gar keinen Grund, den lukrativen Wachstumsmarkt der digitalen Transformation anderen zu überlassen. Sie haben sich über die vergangenen Jahre genügend Branchen- und Fach-Know-how aufgebaut, um die Geschäfte der Kunden zu verstehen und diese auch individuell im Business zu unterstützen. Wichtig ist es nun, nahe am Kunden zu sein, auch vor Ort, und die Sprache der Fachabteilungen zu sprechen.

Agile Entwicklung, Design Thinking und DevOps sind Schlagworte für einen Trend, der die Softwareentwicklung nahe an die Anwender in ihren Fachabteilungen herangeführt und die Softwareproduktion auf ein neues Niveau gehoben hat. Entwickelt wird heute meistens in einem offenen, iterativen Prozess in enger Zusammenarbeit mit den Anwendern - nahe an der Benutzerschnittstelle. Technikwissen ist das eine, mindestens ebenso wichtig ist es, das Business zu verstehen.

Infosys investiert in Design Thinking

Die indischen Offshoring-Riesen wissen das. Infosys kündigte im vergangenen Jahr an, 30.000 Mitarbeiter mit Design-Thinking-Ansätzen vertraut zu machen. "Mit dem Augenmerk auf Zuhören, User-Empathie, Collaboration und Experimentierfreude wird uns der Design-Thinking-Prozess dabei unterstützen, neue SkillsSkills in Bereichen wie Problemerkennung, analytischer Entscheidungsfindung, Kreativ- und Innovativsein in einer ganz neuen und aufregenden Art und Weise aufzubauen", sagte der neue CEO Vishal Sikka, ehemals Technikchef von SAP, vor der Presse. Alles zu Skills auf CIO.de

Hat 30.000 Infosys-Mitarbeiter auf Design Thinking geschult: CEO Vishal Sikka
Hat 30.000 Infosys-Mitarbeiter auf Design Thinking geschult: CEO Vishal Sikka

Wipro geht einen ähnlichen Weg. Das Unternehmen löst seinen Unternehmensbereich Wipro Digital aus dem klassischen Geschäft heraus und versucht nun, eine Startup-Mentalität frei von allen Zwängen zu etablieren.

Gleichzeitig geht es für die indischen Dienstleister im klassischen Software- und Infrastrukturbetrieb darum, die Kosten zu senken. Das geschieht durch Automatisierung und Personalabbau. Letzteres ist in Indien kein Politikum, da die Fluktuation bei den Dienstleistern so hoch ist, dass sich der Abbau von Arbeitsplätzen recht gut durch das Nicht-wieder-Besetzen offener Stellen regulieren lässt.

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