Data-Center-Modernisierung

Das Rechenzentrum zukunftssicher planen

19.09.2013
Von Rüdiger Könnig

Nachhaltigkeit durch moderne Klimatisierungskonzepte

Green IT ist heute kein Schlagwort mehr, sondern Programm. Mittlerweile haben sich viele Unternehmen das Thema Sustainability auf die Fahnen geschrieben. Grund dafür sind nicht nur Image- und Wettbewerbsfaktoren. "Die Energieeffizienz von Rechenzentren ist nicht nur ein wichtiger Umweltfaktor. Verbesserungen der Energieeffizienz können auch die Betriebskosten drastisch senken", erklärt Holger Skurk, Experte für IT-Infrastrukturen des IT-Branchenverbands Bitkom.

Die Effizienzrichtlinie für Energie der EU sieht vor, bis 2020 den primären Energieverbrauch um 20 Prozent zu reduzieren. Untersuchungen zufolge kann der Anteil des Energiebedarfes für die Klimatisierung je nach Klimatisierungskonzept zwischen 25 und 55 Prozent des gesamten Energiebedarfs betragen. Zentrale Herausforderung ist die Kälteoptimierung durch StrategienStrategien wie Kalt- und Warmgänge, also die strikte Trennung von Warm- und Kaltluftbereichen, Einhausung und freie Kühlung. Alles zu Strategien auf CIO.de

Eine weitere Herausforderung moderner Rechenzentren liegt darin, die Energiewerte jederzeit im Auge zu behalten - sowohl von der Kostenseite her, als auch von der Verbrauchsseite (Strom und Klima). Dazu gehören eine regelmäßige Kontrolle der Klima- und Abluftbelastung sowie eine kontinuierliche Strombilanz und Prognosen für den kommenden Verbrauch, zum Beispiel quartalsweise. Anderenfalls stoßen die Ressourcen schnell an Grenzen. Prognostische Analysen helfen dabei, Engpässe zu vermeiden.

Standards helfen: ITIL und Qualitäts-Management

Der Bitkom schreibt in seinem Leitfaden für betriebssichere Rechenzentren: "Man kann darüber streiten, ob durch Sarbanes Oxley und SAS 70 ein RechenzentrumRechenzentrum betriebssicherer wird - die in der ISO/IEC 27002:2008 und ISO/IEC 27001:2005 enthaltenen allgemeinen Forderungen nach Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit sind aber durchweg berechtigt und sinnvoll. ITIL (IT Infrastructure Library) und ISO 20000 sichern und verbessern die Prozesse eines Rechenzentrums nachweislich". Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Die Zertifizierung nach ISO 20000 ist zwar äußerst aufwendig, besonders für IT-Dienstleister aber sinnvoll. Für den RZ-Betrieb hat die Zertifizierung unter anderem zur Folge, dass keine Wartung oder Änderung ohne ITIL-Prozesse gemacht werden darf. Jeder Vorgang im Betrieb ist vollständig in alle ITIL-Prozesse eingebunden, auch das Capacity-Management richtet sich nach diesem IT-Standard. Je höher die Compliance-Anforderungen, desto sinnvoller ist der Aufwand im Qualitäts-Management. Die Ausrichtung an Standards kann zudem wettbewerbsentscheidend sein: In Ausschreibungen für IT-Projekte wird deshalb immer häufiger das Management auf ITIL-Basis gefordert.

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