MITARBEITERSCHULUNGEN

Das sonnige Klassenzimmer

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Aber auch nicht technische Lehrinhalte wie Arbeitstechniken und Zeit-Management, Vertragsrecht, Vertriebsschulung oder Präsentationstechniken gehören zum Angebot der insgesamt 29 Einzelveranstaltungen, die innerhalb der Danet-Woche ablaufen. Jeder Mitarbeiter kann sich in Abstimmung mit seinem Vorgesetzten entscheiden, an welchem Seminar er teilnehmen möchte. Mit Flipcharts, Beamern und Notebooks unterscheidet sich die Fortbildung im Feriencamp in Sachen Ausstattung nicht von herkömmlichen Veranstaltungen.

Danet legt großen Wert auf Aus- und Weiterbildung und die Identifikation der Beschäftigten mit ihrer Arbeit und der Unternehmenskultur, festgehalten in den „Rules of Life“. „Wir arbeiten ausschließlich im IT- und TK-Projektgeschäft; deshalb sind Engagement und Know-how der Mitarbeiter unser wichtigstes Kapital“, sagt Geschäftsführer Klaus. Die Danet-Woche ist für ihn dabei nur eines von mehreren motivierenden Elementen. Jeder Mitarbeiter kann eine Beteiligung an der GmbH erwerben; mehr als die Hälfte der Beschäftigten haben bisher davon Gebrauch gemacht. Zusätzlich fließt über leistungs- und funktionsabhängige Prämien ein Großteil des Jahresgewinns an die Belegschaft zurück.

Den kompletten Schulungsbedarf kann das Unternehmen während der Reisewoche freilich nicht abdecken. Zusätzlich gibt es deshalb in Deutschland Seminare für die Mitarbeiter wie in anderen Unternehmen auch. „Doch die sind meist nicht günstiger“, versichert Klaus. Mit Anreise, Hotel und Seminargebühren lägen die Ausgaben für Standardseminare kaum unter den 500 Mark, die sich in der Danet-Woche pro Tag und Teilnehmer ergeben. Verdienstausfall käme in beiden Fällen hinzu; und hier, lächelt der Manager, rechnet sich die Danet-Woche sogar besser als andere Seminare: Schon traditionell liegt die Ausbildungswoche so, dass darin ein Feiertag enthalen ist. Auf diese Weise trägt jeder Mitarbeiter einen kleinen Teil dazu bei – eine Regelung, die bei den Teilnehmern durchweg auf Verständnis stößt.

Diplom-Informatiker Stefan Coslar fuhr dieses Jahr zum ersten Mal mit und nahm am Seminar „Arbeitstechniken und Zeit-Management“ teil. Der Software-Entwickler war vor allem von der kooperativen und fast familiären Atmosphäre überrascht, die auch das Kennenlernen von Vorgesetzten und Kollegen erleichterte. Als besonders hilfreich empfand er auch den Informationstag, der ihm als Neuling einen guten Überblick über die gesamte Bandbreite der Aktivitäten seines Unternehmens gegeben hat. Für ihn war die Woche „eine gelungene Kombination von Arbeit und Freizeit“. Damit liegt er genau im Trend seiner Kollegen: Eine Umfrage im Unternehmens-Intranet ergab, dass die überwältigende Mehrheit rundum zufrieden war – nur ein einziger Teilnehmer beurteilte das Seminar als „verlorene Zeit“.

Dagegen tut Organisator Klaus, was er kann: Nach der Ankunft in Euböa am Samstag ging es Sonntag um den großen Info-Rundumschlag für alle: Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Jürgen Schröder, sprach über die Unternehmenslage und aktuelle Entwicklungen. Die Unternehmensbereiche und Geschäftsfelder stellten ihre ProjekteProjekte an Info-Ständen vor. „So können die Leute über den Tellerrand des eigenen Projekts schauen und sehen, in welchen Bereichen wir tätig sind“, erläutert Klaus. Dieses Jahr schlug er mit derselben Klappe gleich noch eine Fliege: Nachdem die Danet-Gruppe 2000 mehrere Unternehmen aufgekauft hatte, gab das Seminar Gelegenheit, die neuen Kollegen aus England, Frankreich, Litauen, Österreich und der Schweiz kennen zu lernen. Alles zu Projekte auf CIO.de

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