Analysten-Kolumne

Das Transformations-Programm für effektive IT-Organisationen

02.11.2005
Von Roland Bubik und Andrea Weierich

Insgesamt trägt Global Governance im IT-Bereich zur Einhaltung von Standards im Unternehmen, der Harmonisierung von Architekturen, der geeigneten Priorisierung und Lenkung von Investitionen in wertschöpfende Bereiche und zur Ausschöpfung von globalen Potenzialen bei.

3.) Methodengestütztes IT-Kompetenz-Management

Strukturen, Prozesse und Governance in der IT schaffen den Rahmen für eine effektive und effiziente Unternehmens-IT. Ein weiterer Eckpfeiler sind die Kompetenzen. Darunter verstehen wir das Können und die Fähigkeiten der IT-Einheit als Institution, die auf den Fertigkeiten und der Erfahrung der Mitarbeiter aufbaut. Oft gerät bei der Transformation dieser wichtige Bereich ins Hintertreffen, insbesondere weil es an einer geeigneten Methodik mangelt und "Mitarbeiterthemen“ als "heikel“ wahrgenommen werden.

Es stehen bekannte Methoden zur Verfügung, Kernkompetenzen auf Unternehmensebene zu formulieren. Es gibt auch ein ausgefeiltes Instrumentarium der Personalbereiche, Individuen zu bewerten und zu entwickeln. Für die IT-Führung fehlt aber häufig eine pragmatische Methode, sich in einem überschaubaren Zeitraum ein Bild über Kompetenzen in einem Detaillierungsgrad zu verschaffen, der zwischen Kernkompetenz der gesamten Einheit und den Fähigkeiten einzelner Mitarbeiter liegt. Und es fehlt ein strategisches Instrumentarium, um den Zielzustand der Kompetenzen hinreichend genau zu definieren. Gerade hier ergeben sich durch Outsourcing oder Globalisierung gravierende Änderungen.

Verschiedene Methoden ermöglichen dem CIO eine systematische Kompetenzentwicklung. Das Grundraster besteht dabei darin, die Funktionen entlang der IT-Wertschöpfungskette anhand von generischen Rollen zu konkretisieren. Dazu kommt eine Anzahl von IT- und businessorientierten Kompetenzen, die für jede Rolle definiert werden. Dies reicht von fachlichen Fähigkeiten in der IT, wie z.B. "Architektur“ oder "Software-Entwicklung“, über business-orientierten Kenntnisse bis hin zu allgemeinen Management-Techniken wie "Controlling“ und "FührungFührung“. Dieses Grundraster bestimmt den Rahmen zur Messung der Qualität der Kompetenzen. Es wird um die quantitative Größe, also die Kapazität, mit der die Rollen ausgestattet sind, ergänzt. Alles zu Führung auf CIO.de

Aus dem Abgleich des Ziel-Kompetenz-Profils mit den bestehenden Qualifikationen leitet sich das Maßnahmenprogramm ab, um Lücken zu schließen. Mit dieser Klarheit gelingt es, die Personalakquisition und -entwicklung, Restrukturierungen, Trainingsmaßnahmen und auch Outsourcing bzw. Insourcing über einen gewünschten Zeitraum zu steuern. Der geschilderte Ansatz ermöglicht es, auf Basis von Marktvergleichen bei der Bestimmung eines Ziel-Kompetenzprofils einer "World Class IT“ über das in der eigenen Organisation vorhandene Wissen hinauszugehen. Diese Datenbasis hat sich auch bei der Zusammenführung von IT-Einheiten im Rahmen einer Post-Merger-Integration bewährt, wo es ganz besonders darauf ankommt, Vergleiche zu versachlichen.

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