Car IT

Das vernetzte Auto ist längst Realität

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Vom Markt getrieben

Diese Äußerungen untermauern die Einschätzung von HP-Manager Klink, Thomas Collins, Vice President Global Markets Automotive, Aerospace & TransportTransport bei Atos, oder Alexander Hesseler, Chefberater für Telematikthemen bei Capgemini, wonach das vernetzte Fahrzeug heute zur Produktdifferenzierung und der Ansprache einer jüngeren Klientel dient. Und dieser Einzug der IT im Auto ist zwingend erforderlich, wenn man Gartners "Industry Predictions 2012" glaubt. Den Marktbeobachtern zufolge werden die meisten Autokäufer 2016 "den integrierten Web-Zugang im Auto als ein unverzichtbares Feature bei ihrer Kaufentscheidung sehen". Top-Firmen der Branche Transport

Die Bedienung der Systeme erfolgt in der Regel mithilfe eines Drehknopfs auf der Mittelkonsole.
Die Bedienung der Systeme erfolgt in der Regel mithilfe eines Drehknopfs auf der Mittelkonsole.
Foto: Audi

Getriebene in Sachen IT im Auto sind die Hersteller noch aus einem anderen Grund: Gelangten die Daten über Fahrer, Fahrzeug und Fahrzeugnutzung via mobile Endgeräte im Auto an Drittanbieter, sei das bisherige Kundenbeziehungs-Management (CRMCRM) der Autohersteller bedroht, mahnte Willi Diez, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft, anlässlich der Vorstellung der gemeinsam mit der Porsche-Tochter MHP erarbeiteten Studie "Auswirkungen von Car-IT auf den Automobilvertrieb und Automobilservice". Alles zu CRM auf CIO.de

"Wenn die Automobilhersteller am Ende nur noch USB-Schnittstellen für die mobilen Endgeräte ihrer Kunden einbauen, verlieren sie nicht nur an Wertschöpfung und Beschäftigung, sondern müssen auch damit rechnen", so Diez weiter, "dass sich Dritte zwischen sie und den Fahrer schieben und ihn steuern." So wäre es denkbar, dass der Betreiber eines mobilen Endgeräts den Autofahrer von der Vertragswerkstatt weg in eine Systemwerkstatt leite. Diez zufolge sollten die Autobauer deshalb verstärkt Kooperationen mit IT-Unternehmen eingehen, um die Kontrolle über das Gesamtfahrzeug zu behalten.

Eine Empfehlung, die etliche Fahrzeughersteller bereits berücksichtigt haben: Ob Microsoft, Hewlett-Packard, Cisco oder auch Covisint, Capgemini und Atos - diese IT-Player sind mit der Autoindustrie bereits gut im Geschäft. Das Leistungsspektrum reicht von der Lieferung eines Betriebssystems (zum Beispiel arbeitet bei Fiat unter der Haube des Infotainment-Systems "Blue&Me" ein angepasstes Windows Embedded Automotive) über den Bau der Backbone-Netze bis hin zur Lieferung von CRM-, Provisioning- und Security-Systemen oder kompletten Systemlösungen. Manche Hersteller betrieben auch gleich ein komplettes OutsourcingOutsourcing. Gerade die Premium-Hersteller setzen dabei jedoch auf ein White-Labeling und wollen die Services nur unter ihrem eigenen Markenzeichen verkaufen. (Computerwoche) Alles zu Outsourcing auf CIO.de

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