Hamburger IT-Strategietage


Resümee IT-Strategietage

Daten haben genügt nicht



Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.
Michael Nilles von Schindler, CIO des Jahres 2015, sagte jenen Satz, der zum Motto taugt für die Strategietage 2016: "Man muss auch etwas mit den Daten machen."

Big DataBig Data, Cloud ComputingCloud Computing, VirtualisierungVirtualisierung, Internet of Things: Daten und ihre Bedeutung standen im Mittelpunkt der diesjährigen Hamburger IT-Strategietage. Denn Daten "sind das neue Öl", wie Peter Buxmann von der TU Darmstadt in seinem Vortrag formulierte. Alles zu Big Data auf CIO.de Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

Aber was nützt schon Öl, wenn es nichts gibt, was man damit antreiben kann, nichts, was sich bewegt oder fährt. Ohne Autos oder Flugzeuge könnte man das Öl - um im Bild zu bleiben - allenfalls unter großer Rauchentwicklung verbrennen.

Hamburger IT-Strategietage: Schindler CIO Michael Nilles (rechts) im Interview mit Moderator Horst Ellermann.
Hamburger IT-Strategietage: Schindler CIO Michael Nilles (rechts) im Interview mit Moderator Horst Ellermann.
Foto: Foto Vogt

Mit Informationen verhält es sich nicht anders, das wird allen Sammlern, Aggregierern und Digitalisierern immer klarer. Deshalb trifft Michael NillesMichael Nilles' Satz, dass man "auch etwas machen muss mit den Daten", den Nagel so genau auf den Kopf. Profil von Michael Nilles im CIO-Netzwerk

Nilles, seit 2009 CIO und ab April 2016 CDO und Mitglied der Konzernleitung bei Schindler, nutzt die verfügbaren Daten seit Jahren systematisch. Zusammen mit Apple entwickelt er 2012 für Servicetechniker im Feld einen digitalen Werkzeugkoffer, der jene Daten, Aufzüge zur Verfügung, stellen, optimal für Service und Reparatur nutzbar macht. Michael Nilles: "Unsere Aufzüge sind schlau."

Her mit den Geschäftsmodellen

So wie es heute auch viele andere Produkte und Anlagen sind. Und überall stellt sich die Frage: Wie können wir uns diese Schlauheit optimal zunutze machen?

Peter Buxmann, Professor für Wirtschaftsinformatik an der TU Darmstadt, hat (auch) dazu 40 Expertengespräche mit CEOs und CIOs geführt. Wichtigste Erkenntnis: Daten nützten am Ende nur dann etwas, wenn man sie zu erfolgreichen Geschäftsmodellen verdichtet. Und diese Geschäftsmodelle gelte es so schnell wie möglich zu entwickeln.

Schaffen die großen, etablierten Unternehmen dies nicht, so Buxmann, dann werden sie von Startups überholt, während sie selbst sich im Dickicht jahrzehntealter Systeme verheddern.

Apropos Startups: Am zweiten Kongresstag präsentierten Vertreter von Baqend, Flowster Solutions und Quantitec ihre Geschäftsmodelle. Sie hatten dafür jeweils fünf Minuten Zeit. Das Publikum konnte über den besten Pitch abstimmen.

90 Prozent für Baqend

Den Start machte Baqend-Gründer und CEO Felix Gessert. Sein Unternehmen verfolgt die Vision einer Web- und App-Welt ohne Ladezeiten. Bereits 400 Millisekunden Ladezeit machen Internetnutzer laut einer Yahoo-Studie unzufrieden und lassen sie abspringen. Um die Daten näher an die Nutzer zu bringen, nutzt Baqend bestehende Caches.

Das Startup Flowster aus Potsdam unterstützt IT-Abteilungen bei der Automatisierung im RechenzentrumRechenzentrum. Bei Kunden identifiziert Flowster 80 bis 350 Use Cases. Das, so René Drescher im Pitch, entspreche nach ein bis drei Jahren Prozesskosteneinsparungen von 800.000 bis 2.300.000 Euro. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

An dritter Stelle folgt Toan Nguyen, Head of Sales and Business Development bei Quantitec, der das Produkt Intranav vorstellt. Insgesamt 80 Prozent der Aktivitäten von Menschen finden Indoor statt, so Nguyen. GPS-Daten seien bei Indoor-Aktivitäten oft ungenau. Mit Intranav bieten die Gründer ein Indoor-Lokalisierungssystem.

Wer den Pitch gewann? Baqend-Gründer und CEO Felix Gessert, und zwar mit mehr als 90 Prozent.

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