Vodafone will bei Connected Car vorne mitmischen

Daten statt Diesel

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Eines der Themen der IAA 2015 wird das vernetzte Fahrzeug beziehungsweise Connected Car sein. Ohne Internet-Anbindung oder Web-Services scheint es im Automotive Geschäft nicht mehr zu gehen. Dabei will sich Vodafone mit seinen Mobilfunknetzen als Konnektivitätspartner für die Autoindustrie positionieren.
In Sachen Connected Car will Vodafone ganz vorne mitmischen. Zumindest Audi, BMW, Porsche und VW konnte der Carrier bereits überzeugen.
In Sachen Connected Car will Vodafone ganz vorne mitmischen. Zumindest Audi, BMW, Porsche und VW konnte der Carrier bereits überzeugen.
Foto: Vodafone

Die AutomobilbrancheAutomobilbranche ist, wie die IAA 2015 zeigen wird, im Umbruch. Immer mehr Hersteller präsentieren voll vernetzte Autos. Und beim Zukunftsmodell "Autonomes Fahren" ist die Vernetzung eine der Grundtechnologien, die den Traum vom selbstfahrenden Auto erst ermöglicht. Damit dies überhaupt funktioniert, benötigen die Fahrzeuge eine leistungsfähige und zuverlässige Netzanbindung. Aus heutiger Sicht - unter Berücksichtigung einer erforderlichen Flächendeckung - bieten sich hierfür primär die Mobilfunknetze an. Relativ erfolgreich konnte sich in dieser Hinsicht mittlerweile VodafoneVodafone positionieren. Nach Angaben des Mobilfunkers setzen bereits heute beim Thema Connected CarConnected Car AudiAudi, BMWBMW, Porsche oder VolkswagenVolkswagen auf das Vodafone-Netz. Top-500-Firmenprofil für Audi Top-500-Firmenprofil für BMW Top-500-Firmenprofil für Vodafone Top-500-Firmenprofil für Volkswagen Alles zu Connected Car auf CIO.de Top-Firmen der Branche Automobil

"Wir bringen das Internet ins Auto", verkündet denn auch Erik Brenneis, der das weltweite Machine-to-Machine- und Automotive- Geschäft bei Vodafone leitet, "denn immer mehr Menschen möchten auch in ihren Fahrzeugen Streaming-Dienste, Online-Entertainment und Apps in gewohnter Qualität nutzen." Wobei die Autofahrer unter Qualität primär eine flächendeckende Verfügbarkeit verstehen und die Services gerne länderübergreifend nutzen wollen, ohne sich wie beim Smartphone mit Roaming-Gebühren auseinandersetzen zu müssen.

Global vernetzt ohne Roaming

Letzteres Anliegen liegt häufig auch im Interesse der Hersteller, die ihre Fahrzeuge global exportieren wollen und dabei nicht für jedes Land eine eigene SIM-Karte offerieren wollen. Ebenso gilt es zu vermeiden, dass eine Kunde beim grenzüberschreitenden Verkauf eines Autos einen neuen Mobilfunkvertrag benötigt. Um dies zu vermeiden, setzen viele Autobauer mittlerweile auf fest verbaute SIM-Karten im Fahrzeug, die ein remotes Provisioning der Karte ermöglichen. In Sachen grenzüberschreitender Nutzung eines Connected Cars hofft Vodafone mit seinen 26 eigenen Netzen und 55 Partnernetzen punkten zu können.

Connected Car als Teil des IoT

Mit Drivexone hat Vodafone eine Connected-Car- Nachrüstlösung per OBD vorgestellt.
Mit Drivexone hat Vodafone eine Connected-Car- Nachrüstlösung per OBD vorgestellt.
Foto: Vodafone

Spannend in Sachen Connected Car dürfte es dann werden, wenn die ersten 5G-Netze ausgerollt werden. "Mit 5G wird das Auto selbst Teil des Internets der Dinge", blickt Vodafone-Manager Brenneis in die Zukunft, "denn zukünftig werden Fahrzeuge untereinander und mit der Verkehrsinfrastruktur kommunizieren, um sich gegenseitig vor glatten Straßen zu warnen oder autonom durch die Städte zu fahren." Damit dies möglich wird, ist allerdings ein Internet in Echtzeit erforderlich. In heutigen LTE(4G)-Netzen werden die Datenströme mit typischen Latenzzeiten von 25 bis 40 Millisekunden übertragen - was für entsprechende Services wie autonomes Fahren in Connected Cars viel zu langsam wäre. Die neue 5G-Technologie verspricht dagegen Latenzzeiten von nur einer Millisekunde. Mit der 5G-Einführung wird hierzulande in etwa fünf Jahren gerechnet.

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