Projekte


Integrationsplattform

DB Netz setzt Projekte mit IT-Baukasten um

23.09.2015
Von Redaktion CIO

Wurden bisher Daten zu einem Asset in einem System geändert, übertrug sich diese Änderung nicht automatisch an die anderen Systeme. Das bedeutete einen sehr großen manuellen Pflegeaufwand und das Risiko inkonsistenter Daten.

Mit den konsistenten Daten über alle Systeme hinweg wird es zukünftig möglich sein, eine Gesamtschau über alle Systeme hinweg zu erreichen. Wird nun zum Beispiel eine Brücke renoviert und ändern sich damit relevante Daten dieses Assets, so werden die Daten auch in allen anderen Systemen konsistent aktualisiert. Somit können die Änderungen an der Brücke auch in anderen Systemen verarbeitet werden, was Planung und Durchführung anderer Maßnahmen beschleunigt und Ressourcen spart. Dieses einfache Beispiel zeigt: Mit Master Data Management und Integration lässt sich viel Geld einsparen, der Ressourceneinsatz kann besser gesteuert werden.

Leuchtturmprojekt Eisenbahnbetriebssysteme

Die Bahn unterhält sieben Betriebszentralen (BZ), die für die Disposition des Bahnbetriebs einer Region verantwortlich sind. Die Mitarbeiter sorgen rund um die Uhr für einen bundesweiten reibungslosen Betriebsablauf auf dem rund 33.300 Kilometer langen Streckennetz der DB AG. Alle ICE-, IC- und EC-Züge sowie wichtige Güterzüge und Sonderverkehre werden hier disponiert und überwacht. Darüber hinaus werden die sieben regionalen BZ zentral koordiniert und der Kontakt zu den ausländischen Bahnen gehalten.

Um den Zugverkehr zu disponieren, waren früher komplizierte, zeitaufwändige manuelle Meldewege nötig. Die Daten mussten mit Bleistift und Lineal auf große Papierpläne gezeichnet werden. Heute verfolgen die Disponenten den gesamten aktuellen Zugbetrieb live am Bildschirm. Bei Verspätungen werden die netzweiten Auswirkungen sofort simuliert und hochgerechnet - eine wichtige Hilfe für die Entscheidung, ob Anschlüsse gewährleistet werden können oder nicht. So kann bei Störungen sofort reagiert werden.

Insgesamt verfolgen und steuern die Mitarbeiter in den BZ 39.000 Zugfahrten pro Tag. Die Dispositionssoftware generiert aus den Informationen die Position des Zuges, die Geschwindigkeit, sie erstellt eine Ankunftsprognose, weist auf Konflikte hin und aktualisiert Weg-Linien-Diagramme, damit Zugläufe auch verändert werden können. Hier zeigt sich der Wert von Fast Data: Etwa 20.000 Messages pro Minute werden in jeder BZ verarbeitet.

Um dies reibungslos zu gewährleisten, wurden Anfang 2014 alle BZ einschließlich der Berliner S-Bahn, einen Monat versetzt, an einem Abend auf die Kommunikation mittels ESB umgestellt. Tibco stellt die Infrastruktur für die zuverlässige und hochperformante Übertragung von Informationen zwischen allen IT-Systemen zur Verfügung.

Die Businformationen müssen jedoch in die Sprache und die Darstellungsformen der angeschlossenen Systeme übersetzt werden. Für diese Datenaufbereitung gibt es Vorsysteme, die die Informationen dann auch den verschiedenen Anwendungen, wie dem Dispositionssystem oder den On-board-Infoscreens für Reisende, zur Verfügung stellen.

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