Kollaps des PC-Marktes

Der Abgesang auf Windows 8 ist verfrüht

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Axel Oppermann, Analyst der Experton Group: "Die Positionierung als Windows-Company hat keine Zukunft."
Axel Oppermann, Analyst der Experton Group: "Die Positionierung als Windows-Company hat keine Zukunft."
Foto: Experton Group AG

Auch wenn nur wenige Firmen sich momentan proaktiv für das neue Kachel-Betriebssystem entscheiden wollten, wünsche sich nach Forrester-Datenmaterial ein Fünftel der Mitarbeiter Windows 8 auf dem nächsten Tablet. „Nicht schlecht“, findet Johnson. Und gar nicht so weit entfernt von den 26 Prozent, die iOS den Vorzug geben.

Kannibalisierung auch bei Apple

Weil die Investitionsstrategie des Riesen aus Redmond vor allem auf Tablets ziele, seien Schlussfolgerungen auf Basis der beiden aufsehenerregenden Meldungen bedeutungslos, so Johnson – zumindest solange, bis sie um Tablet-Verkaufszahlen ergänzt würden. Im Übrigen gebe auch im Apple-Lager eine Kannibalisierung der Mac-Verkäufe durch iPads.

Experton-Analyst Axel Oppermann schließt seine Analyse der IDC- und Gartner-Meldungen mit dem Nin-Zitat. Er hält es für Populismus, Windows 8 als Bremse für den PC-Markt zu bezeichnen. Der Rückgang der Absatzzahlen von PCs habe nur bedingt etwas mit der tatsächlichen oder wahrgenommenen Leistungsfähigkeit von Windows 8 zu tun. Auch Oppermann geht davon aus, dass in Teilen die PC-Nachfrage von jener nach anderen Geräten aufgefressen wird.

„Bezogen auf Deutschland kann prognostiziert werden, dass im Markt für Konsumenten die Nachfrage extrem stark fallen wird“, meint der Experton-Analyst über den PC-Markt. „Bezogen auf Anwenderunternehmen ist davon auszugehen, dass sich das Volumen mittelfristig auf einen niedrigeren Wert einpendeln wird, aber dennoch Relevanz beibehält.“ Dies hänge auch damit zusammen, dass viele Unternehmen in Deutschland nur schwerlich neue Client-Strategien oder Office-Produktivitätsszenarien etablierten.

Oppermann nimmt neben dem PC-Markt auch Microsoft-Strategie unter die Lupe und kommt zu einem äußerst durchwachsenen Ergebnis. Es sei nicht gelungen, sich mit Windows 8 als relevanter Anbieter in der Ära von SmartphonesSmartphones und Tablets zu positionieren. „Die Positionierung als Windows-Company hat keine Zukunft“, so der Analyst. Die Bekanntheit der Marke und die damit verbundenen Attribute seien gegenwärtig mehr Fluch als Segen. Alles zu Smartphones auf CIO.de

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