CIOs über ihre Windows-7-Migration

Der Arbeitsplatz der Zukunft

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.

Vor allem den Administratoren macht es Microsoft mit Windows 7 einfach, weil die Administrations-Distributions- und Entwicklungswerkzeuge bereits ausgereift sind. "Wir haben nur drei Wochen gebraucht, um aus der Ready-to-Market-Version von Windows 7 eine Heidelberg-Client-Version zu entwickeln", sagt Junghans. Die automatisierten Installationsroutinen sind geprüft. "Wir könnten sofort auf allen PCs Windows 7 installieren", sagt Heidelberger-CIO Michael Neff. "Aber natürlich wechseln wir erst, wenn es zu unserer Life-Cycle-Strategie passt und für Heidelberg wirtschaftlich sinnvoll ist."

Diesmal hilft Microsoft schnell

Axel Junghans, Projektleiter, Heidelberger Druckmaschinen: "Wir haben nur drei Wochen gebraucht, um aus der Ready-to-Market-Version von Windows 7 eine Heidelberg-Client- Version zu entwickeln."
Axel Junghans, Projektleiter, Heidelberger Druckmaschinen: "Wir haben nur drei Wochen gebraucht, um aus der Ready-to-Market-Version von Windows 7 eine Heidelberg-Client- Version zu entwickeln."

Organisatorisch scheint Microsoft besser aufgestellt als zum Vista-Start. "Richtig gut ist etwa das Antwortverhalten von Microsoft bei Windows 7", sagt Junghans. Ein Problem war beispielsweise, dass zum Installieren von Druckertreibern von Print-Servern unter Windows 7 Administratorrechte notwendig waren und die alten Einstellungen von Vista nicht mehr funktionierten. "Das geht natürlich für normale Benutzer nicht", sagt Junghans. "Also haben wir das Thema adressiert, und vier Tage später gab es einen Fix." Bei der Vista-Einführung mussten CIOs bis zu drei Monate auf Lösungen für ihre Detailprobleme warten.

Auch beim Bereitstellen von Windows 7 in unterschiedlichen Landessprachen hat Microsoft Gas gegeben. Windows-Clients unterstützt das OS bereits in 16 Sprachen. Als Vista auf den Markt kam, unterstützte es lediglich drei Sprachen. Auch der Support für Softwarehersteller, die ihre Anwendungen an Windows 7 anpassen wollen, scheint besser zu funktionieren als zu Vista-Zeiten. In der Branche berichtet man, Microsoft schicke regelrechte "SWAT-Teams" (Special Weapons and Tactics) zu den großen Software-Anbietern. Ein Ergebnis: Während es ein Dreivierteljahr dauerte, bis es etwa einen offiziellen SAPSAP Support für Vista gab, bekommen SAP-Kunden bereits heute einen Pilot-Support für die laufende 7.1er-Version des SAP Graphical User Interface. Ab März 2010 soll dem Vernehmen nach der offizielle SAP Support starten. Alles zu SAP auf CIO.de

Zu einer hohen Akzeptanz bei vielen Nutzern dürfte auch die Tatsache beitragen, dass alte Anwendungen problemlos in die neue Windows-7-Welt mitgenommen werden können. "Alle Applikationen, die wir getestet haben, laufen auf Windows 7", sagt Junghans. "Sogar zwei, die unter Vista Probleme machten." Für den Fall, dass alte XP-Anwendungen doch nicht vernünftig funktionieren, ist in das neue Betriebssystem eine virtuelle Maschine integriert, auf der die alten Anwendungen gekapselt laufen.

BMW etwa setzt fest darauf, mithilfe dieser Virtualisierungsfunktion die Kompatibilität älterer Anwendungen zu gewährleisten. Auch die sinnvolle, aber wegen ihrer vielen Warnhinweise nervenaufreibende Benutzerkontensteuerung hat Microsoft verbessert. Bei Benutzern ohne weitgehende Rechte spart sich Windows 7 die ewigen Nachfragen. Auch viele Hardwaretreiber stehen bereits zur Verfügung. Dass die bei Vista zunächst fehlten, sorgte in vielen Firmen für Frust - auch bei Computacenter.

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