Analysten-Kolumne

Der Outsourcing-Vertrag läuft aus - was tun?

23.01.2008


Partner IT Sourcing Advisory bei PwC Deutschland.

Eine zentrale Herausforderung ist die Festlegung des Mitarbeiterbedarfs: Wieviele Fachkräfte werden an welcher Position benötigt, welche Skills müssen sie besitzen, sind diese am Markt überhaupt verfügbar, welche Kosten sind damit verbunden? Als Entscheidungsgrundlage sollte ein Gesamt-Business-Case dienen, der alle Transitions-Kosten enthält: technische Umstellungen (wie Aufbau eines Rechenzentrums, Umzug von Hardware usw.), Übernahme und Neueinstellung von Personal, Schulungsmaßnahmen und den zusätzlichen organisatorischen Aufwand. Ist die Entscheidung gefallen, sollte ein sauberer Migrationsplan erarbeitet werden. Und auch in diesem Fall ist ein Agreement mit dem bisherigen Dienstleister ratsam, das beschreibt, wie dieser die Transition zu unterstützen hat.

Der Königsweg: Kombination verschiedener Optionen

Eine Kombination aller Optionen ist zwar die komplexeste Lösung, aber in der Regel der Königsweg, da auch die Realität nun einmal komplex ist. Sie erlaubt es, eine an den Unternehmenszielen ausgerichtete differenzierte Sourcing-Strategie zu entwickeln. Dazu muss untersucht werden, welche Fertigungstiefe in welchem Bereich angemessen ist. Dann lässt sich festlegen, welche Services und Verantwortlichkeiten ausgelagert werden und welche inhouse betrieben werden. Im Einzelfall ist dann vielleicht eine Nachverhandelung mit dem bestehenden Dienstleister erforderlich, in einigen Bereichen auch ein Wechsel. Dabei gelten die für die drei Optionen entwickelten Grundsätze. Generell gilt: Wie auch immer der Kunde sich entscheidet - kurzfristige Verträge, die nicht länger als circa drei Jahre laufen sollten, verschaffen dem Kunden die Flexibilität, die angesichts der Marktdynamik heute unverzichtbar ist.

Jörg Hild ist Geschäftsführer der Compass Deutschland GmbH in Wiesbaden.

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