40 Prozent der Geräte bleiben herrenlos zurück

Der Preis der Flughafen-Sicherheit: Verlassene Notebooks

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Kontrolle ist gut, Mitdenken noch besser: Seit in London Heathrow die Sicherheitsvorkehrungen verschärft wurden, lassen immer mehr Reisende ihr Notebook liegen. Das weiß der Anbieter Pointsec zu berichten.

Schon unter normalen Umständen, so der Anbieter weiter, sammelt das Bodenpersonal täglich täglich fünf Notebooks und zehn Handys ein, die vergessen oder verloren wurden. Laut einer Umfrage, die Pointsec Mitte des Jahres durchgeführt hatte, gehen nur rund 60 Prozent der Geräte an den Besitzer zurück. Die anderen werden nach einer Frist von drei Monaten versteigert.

Wer mitsteigert, bekommt nicht nur ein neues - wenn auch Second-Hand - Gerät, sondern meist auch eine Menge interessanten Lesestoff: Auf jedem vierten Notebook sind die Daten vollkommen ungeschützt.

Mit den verstärkten Sicherheitskontrollen wächst auch die Zahl der Passagiere, die die Geräte liegen lassen. Wegen der strengen Regelungen zum Handgepäck werden die mobilen Computer in der Hektik des Umpackens offenbar aus den Augen verloren.

Die Kiste ist wertlos, die Informationen sind unbezahlbar

Jürgen Borchert, Geschäftsführer von Pointsec in Düsseldorf, deutet das als eine Fehleinschätzung der User: Sie bezifferten den Wert ihres Notebooks vor allem auf den Gerätewert, nicht auf dessen Bedeutung als Träger empfindlicher Informationen. Borchert: "Besteht eine Versicherung oder handelt es sich um ein älteres Gerät, ist man schon mal versucht, den Verlust einfach abzuschreiben, insbesondere, wenn es am Flughafen mal wieder drunter und drüber geht. Tatsächlich aber stellen die gespeicherten Informationen meist den eigentlichen Wert solcher Geräte dar."

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