Die Folge von Komplexität und Cloud

Der traditionelle Systemadministrator stirbt aus

31.03.2010
Von  und Bernard Golden
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Was hat das mit Cloud Computing und Admins zu tun? In der Administration komplexer Rechnersysteme macht sich dieselbe Dynamik breit wie in der Automobilindustrie. Hier Fehler und Probleme sauber zu diagnostizieren und zu beheben, wird immer schwieriger. Auch hier benötigen IT-Spezialisten dafür besondere Fähigkeiten.

Es ist daher nicht schwer sich auszumalen, dass der traditionelle Systemadministrator der letzte seiner Art sein wird. Künftig werden stattdessen spezielle Fähigkeiten zentralisiert vorgehalten; bei großen Unternehmen in einem Remote-NOC (Network Operations Center), in SMBs bei Dienstleistern oder auf Plattformen mit Managed Services. Vor Ort, so die Vorhersage des Autors, wird keiner mehr selber Hand an die Software legen. Hier kümmert man sich allenfalls noch um den Ein- oder Ersatz physisch vorhandener Gerätschaften.

Zugegeben: Es ist ein dunkles Szenario, das Bernard Golden hier erschreibt. Aber unwahrscheinlich ist es deshalb noch lange nicht. Wer die Diskussionen um Cloud ComputingCloud Computing und die Komplexität von Anwendungen verfolgt, sieht auch, dass die Zahl und die Komplexität von Anwendungen in die Höhe schießt. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Mit diesem Problem hatte bisher nicht nur die Automobilindustrie zu tun. Früher sorgten in den Fabriken Hunderte von Arbeitern mit ihrer Hände Arbeit dafür, dass die Maschinen nicht still standen. Heute gehen wenige Weißkragen mit elektronischen Mess- und Steuerinstrumenten durch die Werkshallen, um die Produktionsmittel instand zu halten. Die wenigen Übriggebliebenen sind Menschen mit hoch spezialisierten Fähigkeiten.

Admins arbeiten wie Ärzte

Die Admins von morgen werden keine Allrounder sein, die alles wissen. Ihre Tätigkeit wird denen von Ärzten ähneln: Einer macht die Anamnese, ein zweiter sorgt für die Diagnose, ein dritter für die Behandlung. Bernard Golden zweifelt nicht daran, dass das so kommen wird. Aber daran, dass es genug Leute geben wird, die das können: Die Computerisierung der Gesellschaft und des Geschäftslebens ist so allumfassend, dass die ganze Welt nicht in der Lage ist, genug Techniktalente zu examinieren, um das zu bewältigen.

Bernard Golden ist CEO der Beraterfirma HyperStratus und auf Virtualisierung und Cloud Computing spezialisiert. Wer mit Golden über das Thema diskutieren möchte, kann ihm auf Twitter folgen: @bernardgolden.

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