Geheimnis seines Erfolgs

Der verrückte Herr Rosso

20.02.2013
Von Manfred Engeser

Mit Kaninchen auf dem Markt

Offenbar schon von Kindesbeinen an: Aufgewachsen auf einem Bauernhof in einem Dorf in der Po-Ebene, ist Rosso gerade mal zehn Jahre alt, als ihm ein Schulfreund ein Kaninchen schenkt. Renzo ist entzückt - aber nicht, weil er nun einen flauschigen Spielkameraden gewonnen hat. Sondern weil er nach ein paar Tagen merkt, dass das Kaninchen ein trächtiges Weibchen ist. Also lässt er sich vom Vater seines Schulfreunds in die Geheimnisse der Kaninchenzucht einweihen, kauft Maschendraht, baut ein paar kleine Ställe mit Futternäpfen und einfachen Tränken, die er aus abgeschnittenen Plastikflaschen bastelt.

Jeden Mittwoch geht er fortan mit seinem Vater, einem angesehenen Farmer, auf den Markt und bietet seine Kaninchen feil. Um die 750 Lire verlangt er pro Kilo - den genauen Tagespreis legt er nach Zeitungslektüre und der Prüfung des Marktangebots fest. Rosso juniors Hauptverkaufsargument: Fleisch aus natürlicher Aufzucht. "Anfangs wurde ich von den erwachsenen Kunden mit Staunen beäugt, aber bald lief das Geschäft wie geschmiert."

Anfänge an der Textilfachschule

Was Rosso daraus lernte? Dass man gutes Geld verdienen kann, "wenn man ein gutes Produkt hat und bereit ist, clever, hart und geduldig zu arbeiten".

So hält er es auch, als er mit 15 auf eine Textilfachschule nach Padua wechselt. Nur wenig Theorie steht zu Rossos Freude hier auf dem Programm, unterrichtet wird er von Praktikern aus der Modeindustrie. Über das Gefühl für Textilien, den Zuschnitt des Stoffs, das Zeichnen von Schnittmustern und das Setzen der Nähte über die Handhabung der Maschinen, über Lagerung und TransportTransport der Kleidungsstücke bis zur Rechnungstellung: "Hier habe ich alles gelernt, was ich später für meine Selbstständigkeit brauchte." Top-Firmen der Branche Transport

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