Nach Katastrophen fällt IT tagelang aus

Desaster im Rechenzentrum: Viele ohne Plan

07.10.2004
Von Michael Kallus

45 Prozent der befragten deutschen Unternehmen mussten laut Studie ihren Notfallplan in den vergangenen zwölf Monaten in die Praxis umsetzen. Der häufigste Grund waren mit 26 Prozent Hardware- oder Software-Störungen, gefolgt von Viren und Hackerangriffen (17 Prozent). 14 Prozent nannten Naturkatastrophen wie Brand oder Hochwasser als Ursache. Mit sieben Prozent war unabsichtliches oder bösartiges Verhalten von Mitarbeitern ein weiterer Auslöser.

Unternehmen überarbeiten Notfallpläne zu selten

Im vergangenen Jahr überarbeiteten 23 Prozent der Befragten ihren Plan seltener als einmal im Jahr oder überhaupt nicht – in diesem Jahr sind es 40 Prozent. Monatliche Tests finden bei zwölf Prozent der Befragten statt, während die monatliche Überprüfung von zehn Prozent auf acht Prozent sank. Ein jährlicher Test erfolgt unverändert bei 36 Prozent der Befragten, während die jährliche Überprüfung von 35 auf 33 Prozent abnahm.

Deutsche Unternehmen nutzen vor allem einfache Backup-Systeme (95 Prozent). Software zur Wiederherstellung nutzen 37 Prozent. Ein Drittel sichert seine Daten an einem zweiten Standort. 40 Prozent haben ein Desaster-Recovery-Team gebildet. Ein kleiner Schönheitsfehler: Fast drei Viertel der Unternehmen heben ihren wertvollen Desaster-Recovery-Plan im Hauptrechenzentrum auf.

Für die Studie hat Dynamic Markets rund 1.250 IT-Manager mit Verantwortung für den Desaster-Recovery-Plan befragt. Die Entscheider arbeiten in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern aus verschiedenen Branchen in Europa, Australien, China, Indien, Japan, Nahost, Südafrika und den USA.

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