Cloud Computing


NSA-Skandal

Deutsche Cloud-Anbieter punkten mit Datenschutz

07.03.2014
Von Ulrich Hottelet
Der NSA-Skandal hat dem Cloud Computing einen Dämpfer versetzt. Insbesondere im Mittelstand ist die Zurückhaltung gegenüber dem Auslagern der Daten weiterhin groß. Unser Reality Check zeigt aber: Deutsche Cloud-Anbieter können angesichts der gewachsenen Bedeutung von Sicherheit und Datenschutz punkten.
Datenschutz in der Cloud, ein immerheißes Thema - nach den NSA-Enthüllungen erst recht.
Datenschutz in der Cloud, ein immerheißes Thema - nach den NSA-Enthüllungen erst recht.
Foto: m00osfoto, Shutterstock.com

Der "Cloud-Monitor 2014", eine aktuelle Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom unter 403 Unternehmen mit über 20 Mitarbeitern zeigt: 13 Prozent der Unternehmen haben geplante Cloud-Projekte zurückgestellt und elf Prozent sogar bestehende Cloud-Lösungen aufgegeben. 23 Prozent nehmen im nächsten Jahr aus Sicherheitsbedenken keine Cloud-Dienste in Anspruch. 31 Prozent haben zumindest die Sicherheitsanforderungen an die Dienstleister deutlich erhöht. Insgesamt nutzen 40 Prozent der Befragten das Rechnen in der Wolke. Die Private Cloud wird gegenüber der Public Cloud klar favorisiert. Mit ersterer haben die Nutzer auch bessere Erfahrungen gemacht. Als wichtigste Argumente gegen die Cloud nennen die Unternehmen die Sorge vor unberechtigten Zugriffen auf ihre Daten, die Gefahr des Datenverlusts und Unklarheiten bei der Rechtslage.

Der Einsatz von Cloud-Lösungen in deutschen Unternehmen steigt.
Der Einsatz von Cloud-Lösungen in deutschen Unternehmen steigt.
Foto: Bitkom, KPMG

Ähnliche Ergebnisse erbrachte eine Befragung der IT-Beratung Capgemini von 141 IT-Verantwortlichen aus Großunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Danach wurden zwar die Kapazitäten der unternehmenseigenen Clouds in den vergangenen Monaten fast verdoppelt, so dass sie jetzt knapp 30 Prozent aller IT-Services bereitstellen. Gegenüber der Public Cloud und Services von Dritten bleiben CIOs aber skeptisch: Ihr Nutzungsgrad liegt im Durchschnitt bei nur vier Prozent der Gesamtleistung der IT. Die Investitionen der Fachabteilungen in externe Cloud-Dienste werden sich den Umfrageergebnissen nach 2014 gegenüber dem Vorjahr sogar halbieren.

Security top, Cloud eher Flop

Wenn es um die Wahl eines geeigneten Cloud-Providers geht, bevorzugen die meisten Anwender einfach zu integrierende Lösungen aus dem EU-Raum.
Wenn es um die Wahl eines geeigneten Cloud-Providers geht, bevorzugen die meisten Anwender einfach zu integrierende Lösungen aus dem EU-Raum.
Foto: Bitkom, KPMG

Generell hat das Sicherheitsbewusstsein zugelegt. Mit "Business Continuity", dem "Schutz vor Schadsoftware" und "ComplianceCompliance" stehen in der Studie drei Sicherheitsaspekte auf den ersten fünf Plätzen der wichtigen Themen für CIOs. Dementsprechend werden für Abteilungen mit kritischen Daten wie Einkauf, Produktion, Forschung und Entwicklung sowie für das Finanzmanagement in erster Linie eigene Lösungen bereitgestellt. Services aus externen Clouds kaufen CIOs am ehesten für die Bereiche Kommunikation und Marketing ein, gefolgt von Vertrieb, Personal und Supply Chain. Hier ist das Angebot auf dem Markt bereits relativ groß. Alles zu Compliance auf CIO.de

Während 70 Prozent der Großunternehmen ab 2000 Mitarbeitern auf die Cloud setzen, ist im Mittelstand das Gesamtvolumen des Rechnens in der Wolke nach wie vor dürftig. "Cloud ComputingCloud Computing war noch nie sehr erfolgreich in Deutschland. Man denke an das frühere Geschäftsmodell des Application Service Providing", sagt Sven Rudolph, Technikchef von scitech IT Solutions. Sein Systemhaus baut seit zehn Jahren Private Clouds. "Der Mittelstand war schon früher reserviert. Durch die Affäre fühlen sich die Skeptiker bestätigt." Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

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