Heimischer Fachkräftemangel zwingt zum Schritt auf den globalen Arbeitsmarkt

Deutsche Firmen brauchen beim Offshoring Nachhilfe

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Stichwort Indien: Wie ein genauer Blick auf die Segmente zeigt, ist der Subkontinent nach wie vor bei der IT besonders stark. 49 Prozent der Aufträge aller Studienteilnehmer landen dort. Auch in den Bereichen Back Office (45 Prozent) und Produktentwicklung (41 Prozent) nehmen indische Dienstleister eine herausragende Stellung ein.

Osteuropa dagegen kommt in der Gesamtbetrachtung auf neun Prozent (IT), sieben Prozent (Back Office) und acht Prozent (Produktentwicklung).

Dem unterschiedlichen Verhalten von Deutschen und US-Amerikanern wollten die Analysten auf den Grund gehen. Fazit: Deutsche Unternehmen halten den kulturellen Unterschied für einen massiven Unsicherheitsfaktor. Das bezieht sich nicht nur auf sprachliche Probleme, sondern auch auf die verschiedenen Wertesysteme.

Vorteil EU-Mitgliedschaft

Sie nutzen daher den EU-Beitritt von Polen oder Rumänien, manche Firmen arbeiten auch mit Dienstleistern aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion zusammen. Es scheint sich zu lohnen: Nach Angaben der deutschen Befragten wurden die erwarteten Leistungen bei 40 Prozent der ausländischen Implementierungen innerhalb der ersten fünf Monate erzielt. Zum Vergleich: Die Amerikaner melden eine Erfolgsquote von nur 30 Prozent.

Dennoch geben die Analysten zu Bedenken, dass die deutschen Unternehmen auf Einsparungen verzichten. Sie verringern ihre Inlandskosten nur um 24 Prozent durch Offshoring - die Amerikaner erreichen eine Sparquote von 38 Prozent. Dazu Stefan Stroh, Geschäftsführer von Booz Allen Hamilton: "Deutsche Unternehmen verschenken hier Potenzial."

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