Informatiker wandern ab

Deutsche Manager zieht es in die Schweiz

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Vor allem das mittlere Management geht ins Ausland. Deutsche Manager wollen vor allem in die Schweiz. Bei den Branchen zeigen sich Berater, Banker und Informatiker auswanderungsfreudig.

"Brain Drain" nennen es Fachleute, wenn hochqualifizierte Kräfte das eigene Land verlassen, um im Ausland eine Stelle anzutreten. Der Münchener Karriereberater Experteer hat sich die Abwanderungsbewegungen des vorigen Jahres in den westlichen Industrienationen inklusive Osteuropa angesehen. Ergebnis: Deutsche Spitzenkräfte sind Nesthocker - nur sieben Prozent verließen das Land. Im Schnitt sind es 17 Prozent.

Dabei zeigen sich von Land zu Land extrem starke Abweichungen. So wanderten aus den USA 55 Prozent der Spitzenkräfte ab. Knapp dahinter liegt die Region Osteuropa mit 53 Prozent. Italien und Frankreich dagegen verzeichneten nur neun beziehungsweise elf Prozent Abwanderer.

Stellt sich umgekehrt die Frage, wie viele Talente zuwandern. Unter diesem Blickwinkel wandeln sich manche "Verlierer" zu Gewinnern. Beispiel Schweiz: 19 Prozent der Top-Kräfte kehrten der Alpenrepublik den Rücken. Andererseits kamen so viele Menschen ins Land, dass die Schweiz beim sogenannten Netto-Talente-Import mit 30 Prozent vorne liegt. Sie ist auch das Hauptziel deutscher Wechsler: 26 Prozent entscheiden sich für die Schweiz. Mit weitem Abstand folgen Großbritannien (acht Prozent) und die USA (sieben Prozent).

Auch die Niederlande (23 Prozent), Skandinavien und Italien (jeweils 17 Prozent) schneiden beim Netto-Talente-Import gut ab. Deutschland verbuchte einen Netto-Import von sechs Prozent. Die Zahl der Zuwanderer liegt also nur wenig über der der Wegzieher.

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