Google lässt IBM und SAP hinter sich

Deutschlands Top-IT-Arbeitgeber 2011

Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Attraktive Produkte = gutes Image

Neueinsteiger gab es dieses Jahr nur zwei - die CAS Software AG, Karlsruhe, von null auf 97 sowie AmazonAmazon von null auf 15. Beide Firmen sind schon lange auf dem Markt vertreten, wobei der CRM-Spezialist CAS deutlich älter ist als das Web-Kaufhaus aus Seattle. "Amazon wird in hohem Maße mit attraktiven Produkten und Dienstleitungen in Verbindung gebracht", bewertet Jörn Klick, Senior Account Manager bei Trendence, das Ergebnis. Zugleich spiele das Stichwort Unternehmenserfolg eine große Rolle: "Beides färbt offensichtlich stark auf das Arbeitgeber-Image ab." Alles zu Amazon auf CIO.de

Auffällig ist, dass die zehn besten Aufsteiger 2011 nach Prozentpunkten in den Top 20 gelandet sind. Die zehn größten Verlierer hingegen ziehen sich durch die halbe Tabelle - von IBM auf Platz zwei bis United Internet, die von Platz 46 auf Platz 56 gefallen sind. Bei den Aufsteigern hängen interessante Produkte, wirtschaftlicher Erfolg und ein aktives RecruitingRecruiting eng zusammen. Abgesehen von der Sonderkonjunktur bei Google hat die Firma Crytek am stärksten gewonnen. Das Unternehmen aus Frankfurt am Main macht keine klassische IT, im Gegenteil: Mit den Shooter-Spielen "Far Cry" und "Crysis" setzte Crytek internationale Standards, unter anderem was die grafische Darstellung der Spielwelt betrifft. Alles zu Recruiting auf CIO.de

Mit Social Media punkten

Marc-Stefan Brodbeck, Leiter Recruiting & Talent Service beim Bonner Carrier.
Marc-Stefan Brodbeck, Leiter Recruiting & Talent Service beim Bonner Carrier.
Foto: Deutsche Telekom, Marc-Stefan Brodbeck

Doch auch mit normalen Produkten und klassischer Personalarbeit kann man im Jahr 2011 Absolventen auf sich aufmerksam machen. So legte die Daimler AGDaimler AG um 1,5 Prozentpunkte zu, und auch die Deutsche Telekom AGDeutsche Telekom AG konnte sich um 1,3 Prozentpunkte verbessern. Marc-Stefan Brodbeck, Leiter Recruiting & Talent Service beim Bonner Carrier, sieht einen Grund für das gute Abschneiden im starken Social-Media-Engagement seines Konzerns. Allerdings reicht es hierfür nicht aus, eine Fan-Seite auf FacebookFacebook einzurichten und gelegentlich offene Positionen zu twittern. Top-500-Firmenprofil für Daimler AG Top-500-Firmenprofil für Deutsche Telekom AG Alles zu Facebook auf CIO.de

"Zusätzlich legen wir großen Wert auf den persönlichen Kontakt mit Studierenden, Absolventen und Young Professionals", erläutert Brodbeck die Strategie.

Im Dialog mit dem Bewerber

Auf Messen, Veranstaltungen und eigenen Events geht die Telekom auf mögliche Mitarbeiter zu. Zudem bezieht das Unternehmen bei einigen Themen öffentlich Position: für mehr Frauen im Management etwa, die Bologna-Hochschulreform oder berufsbegleitende Studiengänge. Auch bahnt sich im T-Konzern ein interessanter Paradigmenwechsel an. "Bei allem, was wir tun, haben wir ein übergeordnetes Ziel", berichtet Chef-Recruiter Brodbeck: "Wir wollen weg von der One-to-many-Kommunikation, dem Verlautbarungs-Monolog." Gefragt sei ein "echter Dialog mit der Zielgruppe". Das zumindest klingt wie eine wirklich spannende Herausforderung - und zwar beleibe nicht nur für die Telekom.

Hört man Brodbeck zu, bekommt man ein Gefühl für die Auswirkungen des IT-Fachkräftemangels: "Wir suchen in vielen Bereichen junge Nachwuchskräfte und erfahrene ITK-Fachleute - aktuell sind rund 800 Stellen in unserer Jobbörse ausgeschrieben." Besonders hoch im Kurs ständen IT-Architekten, IT-Consultants, SAP-Experten, Java-Spezialisten, Projekt- und Service-Manager, speziell für den Bereich Systemintegration von T-Systems.

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