Innovation CIO vs. Utility CIO

Die 2 CIO-Typen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Dieser Anspruch und die Wirklichkeit klaffen jedoch in vielen Firmen auseinander. Die CIOs selbst sind dabei in hohem Maße an Innovation orientiert. Drei Viertel gehen davon aus, dass ihre Firma ohne Neuerungen Marktanteile einbüßen wird. Allerdings meint nur ein Drittel der befragten IT-Chefs, das Innovationspotenzial in ihrem Haus annähernd ausgereizt zu haben. Faktisch hält die IT also oft mitnichten, was sie verspricht, konstatiert Harvey Nash.

Bessere Posten für innovative CIOs

Das wiederum ist meistens nicht die Schuld der jeweiligen CIOs, die offenbar auf branchenspezifische Hindernisse in ihren Firmen treffen. Die Berater unterscheiden hier wie erwähnt zwischen „Innovation CIOs“, die sich tatsächlich als technologische Erneuerer verwirklichen dürfen, und „Utility CIOs“, die in dieser Hinsicht an der kurzen Leine gehalten werden. CIOs mit innovativen Spielräumen sind klar vorherrschend unter anderem im HandelHandel, bei Finanzdienstleistern, in der IT-Branche sowie in Transport- und Logistikfirmen. Der konservative Ansatz hingegen überwiegt eindeutig im Maschinenbau, in der Baubranche, in Regierungsinstitutionen, in der Fertigungsindustrie, in Werbe- und PR-Agenturen sowie bei Pharmaherstellern. Top-Firmen der Branche Handel

Welche Konsequenzen hat es nun für den CIO selbst, welche der beiden Rollen er ausfüllt – beziehungsweise ausfüllen muss? Nun, beim Einkommen gibt es laut Harvey Nash keine Unterschiede, sehr wohl aber bei den anderen Karriereperspektiven. „Innovation CIOs“ genießen eine jeweils um ein Viertel höhere Wahrscheinlichkeit, ihren Job „sehr ausfüllend“ zu empfinden, direkt an den CEO zu berichten und selbst eine realistische Aussicht auf den CEO-Posten zu besitzen. Jeweils um ein Fünftel höher liegt die Chance auf Budgetzuwächse und einen Sitz im Vorstand. Deutlich größer sind zudem die Möglichkeiten, das eigenen Team weiter- und fortzubilden.

Die wichtigsten Themen für CIOs

Indes scheint der innovative CIO eine vermehrt anzutreffende Spezies zu sein. Darauf deuten auch die von den Beratern ermittelten Verschiebungen in den Prioritäten hin. 67 Prozent nennen Einsparungen als vordringliche Aufgabe, im Vorjahr waren es aber noch 74 Prozent. Demgegenüber stieg der Anteil der CEOs auf jeweils etwa zwei Fünftel, die die Steigerung des Firmenumsatzes und das Ermöglichen von veränderten Geschäftsprozessen als Priorität nennen. Zusammengenommen deutet das laut Harvey Nash darauf hin, dass CIOs eine „komplexere duale Rolle“ auszufüllen hätten.

Cyber-Sicherheit ist eine wachsende Sorge von CIOs“, stellen die Berater weiter fest. Auffällig dabei: Doppelt so sehr treibt IT-Chefs die Angst vor internem Datenmissbrauch um als die vor externen Attacken.

Zur Startseite