Zentralisierung kein Königsweg

Die 3 Problemfelder bei BI

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Die wachsende Konsumerisierung der BI etwa durch Mobile BI, das Wachstum an verschiedenartigen Daten unterschiedlichster Art und die Beschleunigung im Business-Bereich verschärfte die Herausforderung, stets zur richtigen Zeit die richtigen Daten an die richtigen Leute und in die richtigen Prozesse zu bringen. Hinzu komme oftmals ein unterschiedlicher Fokus der Business-Einheiten im Unternehmen. Das mag sich die eine Gruppe auf Gewinne versteifen, während sich die andere auf die Eroberung von Marktanteilen konzentriert.

Metriken zentral entwickeln lassen

Gartner empfiehlt vor diesem Hintergrund einen Top-Down-Ansatz bei der Entwicklung von Metriken, damit die Mitarbeiter nicht mehr durch ihnen faszinierend erscheinende Zahlen abgelenkt würden. Die Entwicklung eines entsprechenden Rahmens sollte zentral von einem BI-Kompetenz-Zentrum gesteuert und kontrolliert werden – mit Unterstützung des CEO- oder COO-Büros.

Angesichts der ständig wachsenden Daten aus immer neuen Quellen sollten die eigenen Richtgrößen immer wieder überdacht werden; Experimente an dieser Stelle können sich lohnen. Gartner hält ferner die für bestimmte Branche maßgeschneiderten Analytics- und Performance Management-Lösungen mit vordefinierten Metriken war für nützlich, warnt aber auch vor unkritischem Einsatz: „Achten Sie darauf, nicht zu viele der Messgrößen dieser Lösungen zu implementieren.“

Zentrale BI-Einheiten wie ein BI Competence Center werden von den Analysten also durchaus als sinnvoll betrachtet. Ein Allheilmittel sieht Gartner in der Zentralisierung allerdings keineswegs. Viele BI-Programme hätten ihre Wurzeln in den jeweiligen Fachabteilungen, in die die analytischen Ressourcen eingebettet seien. Dieses Modell habe im Hinblick auf die Anforderungen in den Abteilungen auch gut funktioniert, so Gartner.

Weil so aber die unternehmensweite Konsistenz von Daten-Definitionen und Richtgrößen fehlt, haben viele Firmen ein zentrales BI-Team installiert. „Ein derart überzentralisiertes Modell lässt aber die Agilität und Vertrautheit des dezentralen Ansatzes vermissen“, moniert Gartner.

Zur Startseite