Cloud Computing


Marktforscher

Die 5 wichtigsten Cloud-Trends 2016



René Büst ist Research Director in Gartners Managed Business and Technology Services Team mit Hauptfokus auf Infrastructure Services & Digital Operations. Er analysiert Entwicklungen im Bereich Cloud Computing (Anbieter von Managed Cloud-Services und Public Cloud sowie Cloud-Strategien wie IaaS, PaaS und Multicloud), digitale Infrastrukturen und Managed Services sowie den Einfluss der digitalen Transformation auf die IT. Seit Mitte der 90er Jahre konzentriert sich Herr Büst auf den strategischen Einsatz der IT in Unternehmen und setzt sich mit deren Einfluss auf unsere Gesellschaft sowie disruptiven Technologien auseinander.

4. Infrastructure as Code

Der Administrator 1.0 klickt – der Administrator 2.0 programmiert! So lässt sich der fundamentale Wandel im Rechenzentrum beschreiben, der angetrieben durch Cloud Computing und die Automatisierung der Bestell-, Konfigurations-, Deployment- und Administrationsprozesse der IT-Infrastruktur in vollem Gange ist. Infrastructure as Code ist für IT-Infrastrukturentscheider der kommende Evolutionsschritt auf dem Weg zu einer dynamischen und autonomen Infrastrukturbasis.

Er ist die logische Folge der technologischen Entwicklung auf den Gebieten des "Software-Defined-Data Centers" und "Infrastructure-as-a-Service", sprich Cloud-Infrastrukturdiensten, die via API auf Cloud-Plattformen zur Verfügung gestellt und über Befehle auf der Kommandozeile konfiguriert werden. Scripten statt Schrauben heißt es für Administratoren zukünftig. Denn die IT-Infrastruktur der Zukunft, die "Digital Infrastructure Platform", stellt nicht mehr Hardware sondern Infrastruktur als Dienstleistung zur Verfügung. Unternehmen, die sich diesem Trend nicht mit eigenen Personalressourcen stellen wollen, werden in den nächsten Jahren für eine enorme Nachfrage nach sogenannten "Managed Public Cloud Services" sorgen.

5. DevOps

Wer im Zeitalter des "Digital Business" eine führende Rolle spielen will, kommt nicht mehr daran vorbei, neue Kundenwünsche und Innovationen schnell aufzugreifen und dabei gleichzeitig einen hochperformanten und stabilen IT-Betrieb zu gewährleisten. Hinzu kommt die grundlegende Fähigkeit, in der digitalen Welt schnell neue Technologien und Features zu adaptieren. Nur wenn Unternehmen ihre Anwendungen in kurzer Zeit um neue Funktionen und Services erweitern sowie diese auf den gängigen mobilen Endgeräten anbieten können, bleiben sie langfristig wettbewerbsfähig. Damit einher geht die Tatsache, dass ohne die Inanspruchnahme hochskalierender Cloud-Infrastrukturdienste (IaaS, PaaS) heute kein führendes Digitalunternehmen mehr auskommt.

Insbesondere Unternehmen, die mittels Application Performance Monitoring verstanden haben, wie sie ihre Anwendungen und IT-Infrastrukturen optimieren können, stehen vor der Frage, wie dies organisatorisch und Tool-seitig aussehen kann. Das Zauberwort lautet DevOps. Unter diesem Begriff werden seit mehreren Jahren Ansätze und Tools zusammengefasst, welche die Verzahnung von "Development" und "Operations" unterstützen sollen. Die zentralen Aspekte eines DevOps-Ansatzes sind dabei eine effiziente Zusammenarbeit, Automatisierung sowie volldokumentierte Prozesse und Live-Monitoring. Eine effiziente Kommunikation und Zusammenarbeit über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinweg ist dafür eine Grundvoraussetzung.

So kann die Einführung einer Microservice-Architektur eine IT-Abteilung zwar dabei unterstützen, besser auf die Anforderungen aus den Fachabteilungen zu reagieren und damit für eine kürzere Time-to-Market zu sorgen. Allerdings sollte dabei nicht mehr in unabhängigen Silos gedacht, sondern ein digitaler Schirm über die gesamte Organisation gespannt werden. Hierzu gehört auch das Einführen des DevOps-Modells, um die Microservices in kleinen Teams verteilt zu entwickeln. Denn moderne Entwicklungs- und Collaboration-Werkzeuge ermöglichen die Entwicklung in weltweit verstreuten Teams.

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