IT-Freiberufler für SAP und BI

Die am stärkten gesuchten IT-Skills

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

CIO.de: Schlägt sich auch der Mobility-Trend in den Entwicklungsprojekten nieder? Gibt es einen großen Bedarf an Entwicklern von Apps für mobile Endgeräte?

Schorn: Nein, aus unserer Wahrnehmung gibt es im Bereich Mobility keine besondere Nachfrage aus den Unternehmen. Das wird in Zukunft vielleicht zunehmen, ist aber momentan, gemessen an dem allgemeinen Hype über dieses Thema, stark unterrepräsentiert.

BI-Spezialisten sind begehrter als Entwickler für mobile Apps

Wesentlich mehr gefragt sind dagegen Spezialisten für Business Intelligence (BI). Experten, die sich mit dem Aufbau von Data Warehouses und mit den einschlägigen Tools der großen Hersteller auskennen, sind im Moment im Markt sehr begehrt.

CIO.de: Ist BI nicht eher ein Thema für die Fachleute aus dem Finanz- oder Marketingbereich?

Schorn: Nein, im Moment sind da eher IT-Fachkräfte gefragt. Offenbar geht es in den meisten Unternehmen vor allem darum, die Infrastruktur für BI aufzubauen. Um anschließend für die Fachbereiche passende Abfragen zu erstellen, ist allerdings tatsächlich nicht unbedingt IT-Fachwissen gefragt. Die meisten BI-Werkzeuge sind mittlerweile so einfach zu bedienen, dass das auch geschulte Anwender aus den Fachbereichen erledigen können.

CIO.de: Und es gibt einen weiteren Grenzbereich: Entwickler für Embedded Software.

Schorn: Das ist zunächst ein IT-Thema, hat aber starken Bezug zum Ingenieursbereich. Embedded Software findet Anwendung etwa in Autos, Waschmaschinen, oder Aufzügen, um nur einige zu nennen. Auch hier gibt es eine große Nachfrage, wobei die Automobilindustrie definitiv der Treiber dieses Booms ist. Offenbar hat diese Branche schneller als andere begonnen, den Innovationsstau nach der Krise aufzulösen und damit den Markt weitgehend leergefegt. Zur Anziehungskraft der Automobilindustrie kommt aber auch hinzu, dass man dort nicht schlecht zahlt.

CIO.de: Wie entwickeln sich denn die Honorare für IT-Freiberufler in Deutschland?

Schorn: Wir haben das stichprobenartig erhoben aus unseren Anfragen. In diesem Jahr liegen die Honorare mit durchschnittlich 75 Euro pro Stunde rund zehn Prozent höher als noch 2009. Wir sind in diesem Jahr wieder auf dem Niveau des Boomjahres 2007 angelangt. Und das mit leicht steigender Tendenz.

Zur Startseite