Skandale, Pech und Pannen

Die Apple-Akte

21.01.2011
Von  und Hendrik Becker


Einen seiner ersten Artikel schrieb René Schmöl, Jahrgang 1982, mit 16 Jahren für die Tageszeitung Freies Wort. Es war ein Interview mit Hape Kerkeling. Dieser Erfolg motivierte ihn, weiterzumachen. Nach sieben Jahren im Lokaljournalismus und einer Ausbildung zum Verlagskaufmann folgte ein Volontariat bei der Verlagsgruppe Handelsblatt. Seit 2007 ist René Schmöl in unterschiedlichen Positionen für Foundry tätig. Momentan als Chef vom Dienst online für cio.de.

2003 gelang Steve Jobs der Durchbruch: Die Musikindustrie ging auf das Angebot von Apple ein, Songs im iTunes-Store im Internet anzubieten. Pro Song kassiert Apple 99 Cent, die Musikindustrie bekommt angeblich rund 66 Cent, der Künstler rund 10 Cent. Trotz aller Unkenrufe ging das Konzept auf. Bereits nach knapp einem Jahr meldete Apple 100 Millionen verkaufte Songs.

Dann wurde es zunächst ruhig um Jobs: Aufgrund einer Bauchspeicheldrüsenkrebs-Erkrankung verabschiedete er sich aus dem Rampenlicht. Ein Jahr später war er wieder auf der Apple-Kommandobrücke - mit dem iPod Photo inklusive Farbbildschirm im Gepäck. 2005 wurden die ersten Videos im iTunes-Store verkauft.

Doch in der Apple-Zentrale in Cupertino arbeitete man schon am nächsten Coup: einem Handy, das die Welt verändern soll. Während die bis dahin angebotenen SmartphonesSmartphones herkömmliche Mini-Monitore mit Tastaturen waren, hatte Jobs einen Flachbildschirm im Blick, der nur mit einem Finger zu bedienen sein sollte: das iPhone. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Steve Jobs wird "iGod"

In den ersten beiden Tagen nach Verkaufsstart am 29. Juni 2007 wurden 270 000 Stück verkauft. Die Presse überschlug sich geradezu vor Begeisterung. Denn mit dem iPhone wird das Smartphone zur Multimedia-Maschine: internetfähig, mit Fingergesten zu bedienen und mit Bewegungssensor. Seitdem ist der Iphone-Boom ungebrochen: Bis Ende 2009 wurden weltweit 50 Millionen Geräte verkauft.

Steve Jobs mit dem Apple iPad.
Steve Jobs mit dem Apple iPad.
Foto: IDG News Service

Auch die Software-Industrie bekam Aufwind: Entwickler von Anwendungen und Spielen programmieren "Apps" fürs iPhone. Apple kassiert durch den Exklusiv-Vertrieb über seinen App-Store kräftig mit, greift 30 Prozent der Apps-Einnahmen als Provision ab. Spätestens mit dem flachen Tablett-PC iPad wurde Steve Jobs für die Fans der Apple-Produkte vom "Mr. Apple" zum "iGod".

Die Ankündigung von Steve Jobs, krankheitsbedingt erneut eine Auszeit zu nehmen, kommt für Apple zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt: Denn die Konkurrenz wächst rasant. Zudem stehen viele wichtige neue Ankündigungen von Apple-Produkten bevor. Denken wir nur einmal an die 2. Generation von Apples iPad. Aber Steve Jobs wäre nicht Steve Jobs, hätte er nicht entsprechend vorgesorgt: Das Tagesgeschäft übernimmt Tim Cook, der Jobs früher vertreten hatte - diesmal allerdings auf unbestimmte Zeit. (PC-Welt)

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