Die Apple Watch im Juli

Die Apple Watch als Fitnesshelfer

Peter Müller ist der Ansicht, dass ein Apple täglich den Arzt erspart. Sei es iMac, Macbook, iPhone oder iPad, was anderes kommt nicht auf den Tisch oder in die Tasche. Seit 1998 beobachtet er die Szene rund um den Hersteller von hochwertigen IT-Produkten in Cupertino genau. Weil er schon so lange dabei ist, kennt er die Apple-Geschichte genau genug, um auch die Gegenwart des Mac-Herstellers kritisch und fair einordnen zu können. Ausgeschlafene Zeitgenossen kennen und schätzen seine Beiträge im Macwelt-Morgenmagazin, die die Leser werktags pünktlich um acht Uhr morgens in den nächsten Tag mit Apfel und ohne Doktor begleiten. Privat schlägt sein Herz für die Familie, den FC Bayern, sechs Saiten, Blues-Skalen und Triolen im Shuffle-Rhythmus.

Immerhin zeigt die Karten-App nach dem Bier auch gleich ungefragt den Heimweg an und die dafür veranschlagte Fahrtzeit. Ist schon ein bisschen unheimlich: Das iPhone weiß genau, an welchen Wochentagen ich mich wann bevorzugt wo aufhalte und wo ich in der nächsten Zeit wohl hin möchte. Am Abend auf dem Sofa trickse ich die Uhr nochmal aus. Ich solle mal wieder aufstehen und mich eine Minute lang bewegen. Ich schlenkere stattdessen eine Minute lang wie wild den Arm - Ziel erreicht. Aber auch ohne den Trick hätte ich an dem Tag das Stehziel erreicht.

Laufende Anzeige der Aktivitätsziele: Zwischendrin motiviert die Uhr per Klopfsignal immer wieder mal zum Aufstehen oder lobt die bereits erreichten Zwischenwerte.
Laufende Anzeige der Aktivitätsziele: Zwischendrin motiviert die Uhr per Klopfsignal immer wieder mal zum Aufstehen oder lobt die bereits erreichten Zwischenwerte.

Eher nicht wasserdicht

Nach zwei weiteren Tagen mit beruflich bedingten Radtouren und jeweils drei erreichten Trainingszielen geht es am Wochenende an den Badesee - nicht nur zur Entspannung. Denn die Uhr kann gewisse Dinge auch ohne iPhone, man muss sie nur dafür anlernen. Einmal schnell mit Uhr und iPhone um den See spaziert - mindestens zwanzig Minuten lang - und schon kann die Apple Watch aus den gemessenen Schritten Rückschlüsse auf die Streckenlänge ziehen, ohne das GPS des iPhone auszulesen. Stimmt: Ich gehe nach abgeschlossener Aktivität „Gehen outdoor“ die exakt selbe Strecke noch mal ohne iPhone - und die gemessene Strecke ist mit nur einem geringen Fehler die gleiche wie zuvor.

An dem Tag erreiche ich mein Kalorienziel laut Watch nicht. Ich war zwar länger als 30 Minuten trainieren, aber flottes Gehen ist nicht so anstrengenden wie Joggen. Dafür misst die Uhr mein Schwimm“training“ nicht - das soll sie auch nicht, Apple empfiehlt, sie vor dem Duschen, Abspülen und im See plantschen abzunehmen. Andere Sportuhren machen auch das mit, aus technischen Gründen aber ohne Pulsmessung per Leuchtdiode. Ich schätze aber mal, die zum Tagesziel fehlenden Kalorien habe ich im See verbrannt. Der war am Nachmittag auch deutlich wärmer als noch in der Früh …

Fortsetzung vom 8. Juli: Radln mit Apps

Ein wenig unbefriedigend finde ich wie erwähnt die Anzeige der Aktivitäten-App und ihre Ermittlung der Durchschnittsgeschwindigkeit. Aber wenn man es genauer wissen will, stehen jede Menge Sport-Apps im App Store zur Verfügung, die bereits ihre Dienste für die Apple Watch anbieten. Ich probiere mal zwei davon beim Radln ins Büro aus: Runtastic auf dem Hinweg und B.iCycle auf dem Rückweg. Beide Apps können auf der Apple Watch ihr Potential noch nicht ganz ausspielen, schließlich dient ihnen die Uhr derzeit nur als verlängerter Bildschirm. Mit Watch OS 2 wird sich das ändern, dann können die Apps auch von Daten der Uhr zugreifen, und zum Beispiel die Herzfrequenz mit protokollieren.

Der Hinweg mit Runtastic bringt eine erste kleine Enttäuschung: Ich habe vergessen, mir die Einstellungen der App vor Antritt der Fahrt anzusehen. So kann Runtastic nicht auf den GPS-Sensors des iPhones zugreifen und schreibt auch keine Werte in die Health-App. Hätte ich mal Runkeeper genommen, dort waren die Einstellungen bereits getroffen. Aber den Runkeeper habe ich auch schon öfter verwendet. Immerhin ermittelt die Apple Watch aus den Daten von Runtastic (1 Stunde Fahrradfahren) einen gewissen Kalorienverbrauch und schreibt den mir in der Aktivitäten-App zu Gute.

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