Open Source

Die Bahn fährt auf Linux ab

10.01.2005
Von Patrick Goltzsch

Nur noch fünf Server-Klassen

Durch die Verständigung auf eine einheitliche Plattform kann DB Systems zudem die Palette an Hardware einschränken. Anstatt verschiedene Architekturen unterstützen zu müssen, wurden fünf Server-Klassen eingeführt, unterschieden vor allem nach der Rechnerleistung und Verfügbarkeit.

Schwierigkeiten bei den Umstellungen träten weniger durch die Plattform auf, berichtet Exner. Probleme ergäben sich eher auf der Seite der Anwendungssoftware. Insgesamt seien die Projekte bis zum tatsächlichen Einsatz recht geräuschlos gelaufen: "Bis auf bessere Antwortzeiten merkt kaum einer etwas", sagt der Geschäftsführer von DB Systems.

Allerdings zeigen sich bei Linux nach Exners Beobachtung noch technische Schwächen, und zwar bei den Hochleistungslösungen auf Intel-Basis. Hier erreiche das System noch nicht die von der Konkurrenz ausgelegte Messlatte. Doch er ist optimistisch, dass diese Probleme in den nächsten zwei Jahren behoben werden. Softwareanbieter bessern in diesem Bereich massiv nach und arbeiten an neuen Werkzeugen.

Zugute kommen Exner bei der Migration die Unix-Kenntnisse vieler Techniker, denn mit Linux bewegen sie sich in der gewohnten Umgebung. Über die Motivation seiner gut 1000 Mitarbeiter im IT-Betrieb von DB Systems freut sich Exner: "Die Leute in den Rechenzentren interessieren sich zum Teil auch privat für Linux." Da kommt es dann auch vor, dass die tagsüber begonnene Arbeit abends freiwillig zu Hause am Linux-Rechner weitergeführt wird.

Bahn behält Linux-Wissen im Haus

Deswegen achtet DB Systems sehr darauf, das Open-Source-Wissen im Haus zu behalten. Zwar lässt sich das Unternehmen bei einzelnen Projekten von externen Beratern wie etwa von IBM und Suse unterstützen, doch die leitenden Funktionen besetzt die Bahn immer mit eigenen Leuten.

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