WiWo-Top-Kanzleien

Die besten Anwälte für IT-Recht

07.03.2013
Von Claudia Tödtmann und Hans-Peter Canibol

Lieber unter der Decke halten

IT-Anwälte werden tätig , wenn die Datensicherheit verletzt wurde, wie bei Sony. Sie klären ab, wann und wie Behörden und Verbraucher bei Pannen verständigt werden müssen, und kümmern sich um Schadensersatzklagen und behördliche Verfahren, sagt Christoph Rittweger, IT-Team-Chef bei Baker & McKenzie.

Auch präventiv, also bevor es zu Datenpannen kommt, werden die Anwälte eingeschaltet. "Wir erstellen zum Beispiel Firmenregeln, definieren also, welche Benutzer welche Zugriffsberechtigungen bekommen", sagt Rittweger.

Selten landen IT-Fälle wie Hacker-Attacken, Datenpannen und vermasselte Outsourcing-Projekte - das Auslagern von Arbeitsschritten oder Dienstleistungen an Dritte - vor Gericht. Die Öffentlichkeit soll möglichst wenig erfahren, also einigen die Beteiligten sich untereinander. Lange Prozesse und technisch wenig bewanderte Richter, die sich erst mithilfe teurer Gutachten schlau machen müssen, schrecken ab. "Das Gesetz gibt für diese Fälle nicht viel her. Viel zu neu sind die technologischen Entwicklungen - und vor allem zu rasant", sagt Peter Bräutigam von der Kanzlei Noerr. IT-Anwälte seien "wie Pioniere, die dafür sorgen, dass Mandanten nicht im juristischen Niemandsland stehen", sagt Bräutigam, zu dessen Klienten auch MicrosoftMicrosoft zählt. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Datenschutz wird immer wichtiger

Die Themen der IT-Anwälte ändern sich schnell , sagt Rittweger: "Vor wenigen Jahren ging es noch zu 80 Prozent um Software- und IT-Implementierungen." Heute betreffen 60 Prozent der Fälle und Verhandlungen, die die Spezialisten beschäftigen, den DatenschutzDatenschutz. Ein Viertel sind Verträge und Streitereien über Outsourcing-Projekte. Alles zu Datenschutz auf CIO.de

Eine geplante Richtlinie der Europäischen Union etwa droht Unternehmen, die Datenschutzvorschriften schlampig umsetzen - etwa durch zu spätes Antworten oder Daten-Löschen -, harte Strafen von bis zu zwei Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes an. Drohende Milliardenstrafen sind gut fürs Geschäft der Anwälte. Rittweger etwa berät nach eigenen Angaben "allein drei große US-Konzerne beim Einführen einer internen Datenschutzorganisation".

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