Great Place to Work Wettbewerb

Die besten Arbeitgeber in der ITK 2014

Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

QAware: Leben für Software-Engineering

Ohne großen Namen tun sich viele Unternehmen schwer im Werben um den IT-Nachwuchs. Wie sich kleine Firmen als gute Adresse für Informatiker empfehlen können, zeigt der Münchner Softwaredienstleister QAware – bester ITK-Arbeitgeber in der Größenklasse der Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern.

Bewerbungen sind bei QAware Chefsache. Die Geschäftsführer sprechen nicht nur mit den Kandidaten, sondern geben ihnen konkrete Aufgaben. Am Whiteboard statt Computer gilt es, eine kleine Programmieraufgabe zu lösen oder ein fachliches Modell zu analysieren, sagt Bernd Schlüter, einer der vier Geschäftsführer: "In den Vorstellungsgesprächen schaffen wir eine Prüfungssituation. Die richtige Lösung zu finden ist für uns nicht das allein entscheidende Kriterium. Wir wollen sehen, welche Wege ein Kandidat findet, wie er denkt, den Dialog mit uns aufnimmt und wie gut er auf unsere Fragen eingeht.
Gefragt ist vor allem Klarheit, die auch für spätere Projektsituationen wichtig ist.

Mit Informatik Gutes tun

Schließlich entwickelt QAware technische Lösungen für Krisensituationen und Software für neue Geschäftsideen, in beiden Szenarien hilft das Prinzip „Keep it Simple“ weiter, ergänzt Geschäftsführerkollege Christian Kamm: "Wir leben für Software-Engineering. Uns begeistert es, mit klar programmierten Lösungen Komplexität zu reduzieren. Absolventen, die bei uns einsteigen, beginnen darum immer als Entwickler. Inhaltlich gut beraten und führen kann aus unserer Sicht nur derjenige, der ein solides technisches Fundament hat." Der Welt etwas Gutes tun mit Informatik, dieses hehre Ziel verfolgen Schlüter und Kamm und haben es im Fall eines Existenzgründers schon umgesetzt: Mit ihrer Software konnte der Gründer sein Geschäftsmodell, die Wartung von Solarparks, erst verwirklichen.

Christian Kamm (links) und Bernd Schlüter, QAware: "Uns begeistert es, mit klar programmierten Lösungen Komplexität zu reduzieren."
Christian Kamm (links) und Bernd Schlüter, QAware: "Uns begeistert es, mit klar programmierten Lösungen Komplexität zu reduzieren."
Foto: QAware

Die Leidenschaft für das Entwickeln fördern die Münchner mit einer offenen Arbeitsplatzkultur, die sogar zum Kunden transportiert wird. Sinnbild der transparenten Kommunikation ist der so genannte Information Radiator, der aus einer Dissertation hervorging. Ein großer Flachbildschirm hängt bei QAware in jeder Kaffeeküche oder auch in den Projekträumen beim Kunden und zeigt immer den aktuellsten Wasserstand der Projekte an: Ist die Performance noch im vereinbarten Bereich? Stimmt die Testabdeckung? Ist der Code noch konsistent zur Software-Architektur? Dadurch seien alle bestens informiert und auch angespornt, sagt Kamm: "Ein weiter Vorteil ist, dass unangenehme Überraschungen ausbleiben, da wir kontinuierlich die Softwarequalität messen."

QAware liefert an ihre Kunden Gewerke, die zum großen Teil in den Kundenunternehmen entstehen. "Wir transportieren möglichst viel von unserer Kultur und Arbeitsumgebung zum Kunden, damit unsere Teams dort genauso effizient arbeiten können wie bei uns im Büro“, sagt Kamm. Dazu gehören nicht nur der oben genannte Radiator, sondern auch die gute Espressomaschine, kostenlose Getränke, regelmäßige Obstlieferungen und natürlich die komplette technische Ausstattung. Meetings und Weiterbildungen finden nur an Freitagen statt, an denen in der Regel alle Mitarbeiter im Büro sind.

Auch in Sachen faire Vergütung beschreitet das vor zehn Jahren gegründete Unternehmen neue Wege. Einmal im Jahr gehen die vier Chefs in eine zweitägige Klausur und schauen sich die Leistungen eines jeden Mitarbeiters an und bewerten sie, so Schlüter: „Das nennen wir Ranking. Dabei zählt nicht nur die Leistung im Projekt, sondern auch die soziale oder fachliche Wirkung ins Unternehmen, sowie der Beitrag zur Außenwirkung . Diese Leistungsbewertung ist Basis für die Gehaltsfindung. Gehaltgerechtigkeit herrscht dann, wenn der Rang im Ranking und der Gehaltsrang konsistent sind. Natürlich korrigieren wir Gehälter dabei nicht nach unten.“

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