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Die besten ITK-Arbeitgeber 2016

Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Cisco-Chef Oliver Tuszik: "Manager müssen vorleben, was sie predigen."

Dass Cisco Deutschland zum ITK-Arbeitgeber in der Größenklasse zwischen 501 und 1000 Mitarbeitern gewählt wurde, ist für Oliver Tuszik die höchste Auszeichnung, die er als Manager bekommen kann.

Ein überdurchschnittlich gutes Zeugnis stellten die Mitarbeiter Cisco in Sachen Vergütung, Sozialleistungen und Beteiligung am Unternehmenserfolg aus. Cisco-Deutschland-Chef Oliver Tuszik freut das, zumal er davon überzeugt ist, dass diese messbaren Leistungen in das Gesamtpaket jedes guten Arbeitgebers gehören, wenn auch nicht allein. "Entscheidend sind Wertschätzung und Anerkennung der Mitarbeiter, nicht nur durch die Führungskraft, sondern auch durch die Kollegen", sagt Tuszik. "Darum haben auf unserem Online-Portal Mitarbeiter die Möglichkeit, sich bei Kollegen zu bedanken und diese für einen Sonderbonus vorzuschlagen."

Oliver Tuszik, Cisco: "Wir haben erkannt, dass wir die Mitarbeiter hinsichtlich Innovation fordern müssen. In Innovationsworkshops erarbeiten wir mit unseren Kunden neue Ideen."
Oliver Tuszik, Cisco: "Wir haben erkannt, dass wir die Mitarbeiter hinsichtlich Innovation fordern müssen. In Innovationsworkshops erarbeiten wir mit unseren Kunden neue Ideen."
Foto: Cisco

Fünf Tage für Flüchtlinge

Am besten schnitt Cisco im Punkt "Wir leisten einen Beitrag für die Gesellschaft" ab. Tuszik führt diesen Stolz darauf zurück, dass das Unternehmen Mitarbeiter, die sich sozial engagieren wollen, mit Geld und Arbeitszeit unterstützt: "Wir verdoppeln Geldspenden bis zu einer Höhe von 10.000 Dollar, und jeder Mitarbeiter konnte sich zwei Tage Zusatzurlaub nehmen. Im Zuge der Flüchtlingskrise haben wir dies noch ausgebaut: Jeder kann sich seit neuestem fünf Tage Zusatzurlaub nehmen, um zu helfen." So haben Mitarbeiter in Flüchtlingsunterkünften Access-Points aufgebaut, damit der Zugang ins W-Lan geebnet ist. Unterstützt die eigene Technologie dann noch einen Videodolmetscher, der einem Afghanen beim Arztbesuch beisteht, mache das die Mitarbeiter sehr stolz.

Geraten eigene Mitarbeiter in Notsituationen, springt ein externer Dienstleister ein und hilft ohne Wissen des Unternehmens. Eine anonyme Hilfe, die bei den Mitarbeitern gut ankommt, wie Tuszik aus vielen Dankes-Mals weiß.

Zur Arbeitkultur bei Cisco gehört auch, dass sich Führungskräfte und Mitarbeiter mindestens alle 4 Wochen in einem Gespräch austauschen.
Zur Arbeitkultur bei Cisco gehört auch, dass sich Führungskräfte und Mitarbeiter mindestens alle 4 Wochen in einem Gespräch austauschen.
Foto: Cisco Systems GmbH

Ein wichtiges Thema - auch im Hinblick auf die Mitarbeiter - ist für Tuszik darüber hinaus die Digitalisierung: "Cisco hat sich immer radikal verändert und muss es auch jetzt tun. Wir haben erkannt, dass wir die Mitarbeiter hinsichtlich Innovation fordern müssen. In Innovationsworkshops erarbeiten wir mit unseren Kunden neue Ideen. Dann haben die Mitarbeiter ein halbes Jahr Zeit, um die besten Ideen in die Tat umzusetzen." 15.000 Dollar winken dem Team, das seine Idee am besten umsetzt.

Von sich selbst und seinen Führungskräften fordert Tuszik Wachsamkeit ein: "In dem Augenblick, in dem wir denken, wir sind perfekt, haben wir schon verloren. Darum ist es wichtig, alles immer wieder zu hinterfragen und gegebenenfalls den Realitäten anzupassen. Unsere Führungskräfte sind darum angehalten, mit ihren Mitarbeitern regelmäßig, am besten alle vier Wochen, ein Feedbackgespräch zu führen. Darin sollen sie sich offen über Erwartungen, aber auch über Probleme austauschen. Dieser regelmäßige Austausch verschafft den Mitarbeitern Stabilität und Sicherheit."

Für diese Gespräche gebe kein kein Standardverfahren, sie müssten auch nicht dokumentiert oder an die Personalabteilung weitergeleitet werden. Wichtig sei, dass die Führungskraft regelmäßig das Gespräch sucht, die richtigen Impulse gibt und dass sie selbst mit gutem Beispiel vorangeht, wie Tuszik zusammenfasst: "Manager müssen das vorleben, was sie predigen!"

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