Haussteuerung per Smartphone

Die besten Smart-Home-Lösungen für Einsteiger

Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Ein intelligentes Zuhause, in dem alle Geräte miteinander verbunden sind und sich per Smartphone oder Tablet überwachen und steuern lassen, ist längst keine Fiktion mehr. Wir zeigen Ihnen die besten "Smart Home"-Lösungen für Einsteiger.

Cloud- und Mobile-Dienste haben in den letzten Jahren komplette Branchen auf den Kopf gestellt und die Art und Weise wie wir miteinander kommunizieren und arbeiten grundlegend verändert. Als Teil des Internet of Things ist das Thema intelligentes Wohnen - beziehungsweise Smart Home - wesentlicher Bestandteil des Digitalisierungs-Booms. Auch auf dem Consumer-Markt kommt dem Smart Home eine immer größere Bedeutung zu, wie nicht zuletzt die Premieren auf der IFA 2015 und CES 2016 zeigen.

Forschung und Entwicklung haben im Laufe der letzten Jahren zudem große Fortschritte gemacht und intelligente Raum- und Gebäudesysteme hervorgebracht, die den Vergleich mit Hollywoods Science-Fiction-Häusern keineswegs scheuen müssen. Mittlerweile ist jedoch auch ein Markt für weniger futuristische, dafür bezahlbare, einfach einzurichtende und im besten Fall nachrüstbare Lösungen vorhanden.

Diese sind für ein breites, umweltbewusstes Publikum gedacht, das sich mehr Sicherheit, Komfort und Energie-Effizienz in den eigenen vier Wänden wünscht. Mit Preisen zwischen 50 und 300 Euro können aktuelle Systeme zur Hausautomatisierung sogar in Studentenbuden problemlos zum Einsatz kommen. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen einige Smart-Home-Lösungen vor, die bereits heute auf dem deutschen Markt verfügbar sind und einen einfachen Einstieg in die Welt des intelligenten Wohnens ermöglichen.

Das Smart Home liegt im Trend. Wir zeigen Ihnen die besten Lösungen für Einsteiger.
Das Smart Home liegt im Trend. Wir zeigen Ihnen die besten Lösungen für Einsteiger.
Foto: a-image - shutterstock.com

Digitalstrom: Nachrüstbare Intelligenz

Einer der bekanntesten Hersteller von Smart-Home-Systemen ist das Züricher Unternehmen Digitalstrom. Die Eidgenossen haben ein System zur intelligenten Haussteuerung realisiert, das sich in erster Linie durch seine simple Installation und hohe Flexibilität auszeichnen soll: Das Smart-Home-System von Digitalstrom eignet sich durch seine Grundkonzeption für jede Art und Marke von Geräten. Zudem kann es mit vergleichsweise geringem Aufwand montiert und demontiert werden: Lediglich einige Klemmen werden im Sicherungskasten angebracht. In den Klemmen sitzen linuxbasierte Mikrocomputer, die über die Stromleitungen mit Energie versorgt werden und diese auch zur Datenübertragung nutzen.

Digitalstrom verspricht, dass sich so ohne große Mühe nahezu alle elektrischen Geräte in Haus oder Wohnung vernetzen lassen. Ein Smartphone oder Tablet ist zur Steuerung des Smart-Home-Systems übrigens nicht zwingend notwendig - das lässt sich auch über den Lichtschalter erledigen. Natürlich können verschiedenste Geräte im Haus miteinander verknüpft und automatisiert gesteuert werden - auch in Abhängigkeit voneinander.

RWE: Smartes Portfolio mit Zusatzkosten

Eine intelligente Haussteuerung bekommt man auch beim Energieriesen RWE. Das System von RWE setzt auf einen Smart-Home-Hub, mit dem zahlreiche Module und Sensoren gekoppelt werden können. So deckt auch das Automatisierungs-System von RWE die volle Bandbreite intelligenter Steuerungsmöglichkeiten ab, vom smarten Heizkörperthermostat über die Wetterstation bis hin zum intelligenten Schutz vor Wasserschäden. In seinem Online-Shop bietet RWE zahlreiche Geräte an - auch von Drittherstellern wie Samsung, Netatmo oder Smarter.

Auch das RWE Smart Home lässt sich per App via Smartphone oder Tablet (Android, iOS, Windows) steuern. Allerdings sind bei diesem Angebot viele App-Zusatzfunktionen mit (monatlichen) Kosten verbunden. Kostenlos gibt es zum Beispiel eine Anwesenheitssimulation, die Möglichkeit zur Verknüpfung einzelner Geräte (Logikprofile) oder die Visualisierung des Stromverbrauchs.

Eine SMS-Benachrichtigungsfunktion, die über definierte Ereignisse im Smart Home unterrichten soll, den Remote-Zugriff auf das System oder die Anbindung von Geräten von Drittherstellern lässt sich der Energiekonzern extra bezahlen. Bis zu 20 Euro kosten die App-Zusatzfunktionen. Für den Betrieb des Systems sind diese nicht zwingend erforderlich. Das RWE Smart Home Starter-Paket ist ab circa 320 Euro erhältlich und beinhaltet die Zentrale, zwei Heizkörperthermostate, sowie jeweils einen Zwischenstecker und Wandsender.

Mobilcom-Debitel: Automatisierung auf Vertragsbasis

Der Mobilfunk-Provider Mobilcom-Debitel hat für den deutschen Markt ebenfalls ein Smart-Home-Paket geschnürt. Das Starterpaket "Smarthome Sicherheit" kostet knapp 100 Euro und beinhaltet eine Smart-Home-Zentrale, Fernbedienungen, eine Innenraumsirene sowie eine Videokamera, Öffnungs- und Bewegungsmelder. Im Online-Shop von Mobilcom-Debitel gibt es zahlreiche Zusatz-Module, die das System zur Hausautomatisierung erweitern - beispielsweise Rauch- und Wassermelder, schaltbare Steckdosen oder ein externes Keypad.

Bei Mobilcom-Debitel ist das Smart-Home-Erlebnis mit einer 24-monatigen Vertragsbindung und monatlichen Kosten in Höhe von circa 20 Euro verbunden. Dafür bekommt man unter anderem auch einen telefonischen Alarmservice. Eine SMS-Benachrichtigungsfunktion ist ebenfalls enthalten, allerdings sind monatlich nur 20 Kurznachrichten vom Paketpreis abgedeckt, jede weitere lässt sich der Mobilfunkanbieter mit 10 Cent entlohnen. Für die Steuerung des Systems per Smartphone oder Tablet bietet Mobilcom-Debitel verschiedene kostenlose Apps für iOS- und Android-Devices an.

Belkin WeMo: Intelligente Online-Steckdosen

Der Hardware-Hersteller Belkin bietet mit seiner WeMo-Produktreihe eine einfache und kostengünstige Lösung für Anfänger. Bereits ab knapp 50 Euro erhalten Anwender eine WLAN-fähige Schaltsteckdose, die sich über das Internet bedienen lässt. Elektronische Geräte, die am "WeMo Switch" angeschlossen sind, können dann jederzeit mittels Smartphone-App ein- und ausgeschaltet werden. Die App macht in Sachen Interface-Design eine gute Figur und ist mit iOS und Android kompatibel.

Die Einrichtung ist dabei recht einfach: WeMo-App herunterladen, den Switch an eine Steckdose anschließen und mit dem WLAN-Router verbinden. In der App gibt man dann die Konfigurationsdaten des Routers an und schon kann es losgehen. Praktisch: Man kann Zeitpläne für den Switch erstellen, um Lampen, Stereoanlagen, Heizgeräte, Ventilatoren oder andere elektronische Geräte zu vorgegebenen Uhrzeiten automatisch ein- und auszuschalten.

Wer sich weitere Features wünscht, der greift auf den WeMo Insight Switch zu. Dieser ist für rund 60 Euro im Fachhandel erhältlich und bietet Regeln und automatische Benachrichtigungen. So kann man sich beispielsweise per Push-Notification informieren lassen, dass die Waschmaschine fertig ist. Grafische Berichte über den Energieverbrauch runden das erweiterte Funktionsspektrum des Geräts ab.

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